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Stark gefährdete Spezies

Nach Kollision: Kreuzfahrtschiff schleppt Wal unbemerkt in New Yorker Hafen

  • Aktualisiert: 15.05.2024
  • 16:52 Uhr
  • Clarissa Yigit
Ein Seiwal kollidierte vermutlich mit einem Kreuzfahrtschiff und ist dabei verendet. Das Schiff schleppte den Wal noch mit in den Hafen von New York, USA. (Symbolbild)
Ein Seiwal kollidierte vermutlich mit einem Kreuzfahrtschiff und ist dabei verendet. Das Schiff schleppte den Wal noch mit in den Hafen von New York, USA. (Symbolbild)© Cristian Dimitrius/Jumara Films/Handout via REUTERS

Ein tragischer Unfall ereignet sich auf offener See, als ein Kreuzfahrtschiff mit einem Wal zusammenstößt. Offenbar wurde die Kollision von der Besatzung nicht bemerkt und das verendete Tier hing danach weiterhin unter dem Bug des Schiffes fest.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nachdem es zu einer Kollision zwischen einem Kreuzfahrtschiff und einem Seiwal gekommen war, hing dieser noch am Bug des Schiffes fest.

  • Offenbar wurde dies allerdings nicht bemerkt und der Dampfer fuhr bis in den Hafen von New York, USA. 

  • Dort wurde das Tier dann gesichtet - war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits tot.

Die vom Aussterben bedrohten Seiwale leben normalerweise in tiefen Gewässern. Am Samstag (4. Mai) allerdings wurde solch ein Tier mit einer Länge von rund 13,5 Metern und einem Gewicht von circa 23.000 Kilogramm mit einem Kreuzfahrtschiff versehentlich in den Hafen von New York geschleppt.

Als das Schiff in das Brooklyn Cruise Terminal einlief, wurde der Wal tot am Bug des Schiffes entdeckt, berichtet die "New York Times" (NYT).

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Dies war geschehen

Offenbar war das Tier bei einer Kollision mit einem Schiff der Kreuzfahrtgesellschaft MSC Cruises kollidiert und dabei gestorben. Danach hing das Tier weiterhin unter dem Bug des Schiffes fest. Als das verendete Tier entdeckt wurde, hätte die Kreuzfahrtgesellschaft sofort die Behörden benachrichtigt, schreibt die NYT.

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Der Wal sei dann mit einem Boot an einen Strand in Sandy Hook (New Jersey) gebracht worden, wo am Dienstag (7. Mai) eine Sektion durchgeführt wurde. Wie die NYT berichtet, seien dabei gebrochene Knochen in der rechten Flosse des Wals und ein Gewebetraumata entlang des rechten Schulterblatts festgestellt worden.

Zudem hatte das Tier einen vollen Magen und eine deutliche Speckschicht, die auf eine gute Gesundheit vor seinem Tod hindeuten, erklärt Robert A. DiGiovanni, leitender Wissenschaftler der Atlantic Marine Conservation Society (AMESAS), welche die Untersuchung leitet.

Nach Angaben DiGiovannis sei der Wal bereits "ziemlich zersetzt" gewesen, als mit der Nekropsie begonnen wurde. "Es sieht so aus, als ob das Tier noch lebte und von einem Schiff getroffen wurde", so der Wissenschaftler. Allerdings könnten die Ermittler:innen andere Faktoren nicht ausschließen.

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Um solche Kollisionen zu vermeiden, habe das Unternehmen "umfassende Maßnahmen" ergriffen, zitiert die NYT eine Sprecherin der MSC Cruises aus einer E-Mail an das Blatt - inklusive der Schulung von Deckoffizieren und der Änderung von Reiserouten in bestimmten Gebieten. "Wir werden unsere Verfahren weiterhin gemeinsam mit unseren Partnern und den Behörden bewerten und aktualisieren", betont sie.

DiGiovanni gibt zudem zu bedenken, dass der Mensch das offene Wasser mit vielen anderen Säugetieren teilt. "Wenn Sie dort draußen sind, könnten diese Tiere dort sein. Wir müssen den Menschen bewusster machen, wie sie sich in der Nähe dieser Tiere verhalten sollen", mahnt der Experte.

Zudem forderte die AMESAS Seeleute auf, entlang der Ostküste ihre Schiffe zu verlangsamen, wachsam zu bleiben und den Behörden jede Sichtung von toten, verletzten oder verhedderten Walen zu melden.

Im Video: Wale bekommen Rechte

Der Seiwal

Der Seiwal, der eine verhältnismäßig große Rückenfinne hat, wird leicht mit dem Brydewal verwechselt. Er hat keine Zähne, sondern Barten (vom Oberkiefer herabhängende Hornplatten).

Aufgrund seiner Schwimmgeschwindigkeit von über 50 Kilometern pro Stunde gilt der Seiwal als eine der schnellsten Walarten. Er lebt meist in Hochseegebieten und kommt nur selten in die Nähe der Küsten. Seiwale ernähren sich hauptsächlich von Schwarmfischen, Kalmaren und Krill und gelten als "stark gefährdet", wie der World Wide Fund for Nature (WWF) schreibt.

  • Verwendete Quellen:
  • WWF: "Seiwal im Artenlexikon"
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