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Geldstrafe für falsche Verdächtigung

Alice Schwarzer: Lohfink-Urteil ist Skandal

  • Veröffentlicht: 23.08.2016
  • 13:12 Uhr
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© Henning Kaiser/dpa

Nach der Geldstrafe für Gina-Lisa Lohfink im Vergewaltigungsprozess befürchtet Frauenrechtlerin Alice Schwarzer Auswirkungen auf andere Opfer.

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Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer (73) hat das Urteil gegen das Model Gina-Lisa Lohfink (29) als "Skandal" bezeichnet. Es handele sich um einen von vielen Skandalen beim Umgang der Justiz mit dem dunklen Kapitel Sexualgewalt, sagte Schwarzer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Dienstag. Sie verwies darauf, dass nur wenige Vergewaltigungen in Deutschland angezeigt werden und nur ein Bruchteil der Täter verurteilt wird. "Es ist zu befürchten, dass es nach dem Berliner Urteil noch weniger sein werden."

Im Prozess um eine angebliche Vergewaltigung verurteilte das Amtsgericht Berlin-Tiergarten Lohfink am Montag wegen falscher Verdächtigung zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro. Die 29-Jährige hatte behauptet, im Juni 2012 von zwei Männern vergewaltigt worden zu sein. Dafür sah das Gericht keine Anhaltspunkte. Die Männer waren von den Vorwürfen schon früher freigesprochen worden.

Lohfinks Verteidiger Burkhard Benecken hatte Freispruch für ihre Mandantin gefordert. Er will gegen deren Verurteilung wegen falscher Verdächtigung voraussichtlich in Berufung gehen. Er werde mit Lohfink besprechen, ob sie die Kraft für die Berufung habe. Er mache sich jetzt Sorgen um alle Frauen, die eine Vergewaltigung anzeigen wollten.

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