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Vor Dithmarschen

Acht Pottwale geborgen

  • Veröffentlicht: 04.02.2016
  • 17:26 Uhr
  • dpa
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Eine tonnenschwere Herausforderung: Mit einer Raupe bringen Experten die acht vor Kaiser-Wilhelm-Koog gestrandeten Pottwale an Land, die Zerlegung beginnt - die zwei Kadaver vor Büsum müssen noch warten.

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Alle acht vor Kaiser-Wilhelm-Koog in Schleswig-Holstein verendeten Pottwale sind an Land gezogen worden. Mitarbeiter des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) hätten die Kadaver mit einer Raupe an den Fuß des Deiches gezogen, sagte LKN-Sprecher Hendrick Brunckhorst am Donnerstag. Fünf der toten Riesen konnten so bereits am Mittwoch aus dem Watt vor dem Kreis Dithmarschen geborgen werden, am Donnerstag folgten weitere drei.

Schwieriger Abtransport

Nach Angaben der Schutzstation Wattenmeer strandeten seit dem 8. Januar insgesamt 28 junge Pottwale in der südlichen Nordsee, 16 davon in Deutschland, je 6 in den Niederlanden und Großbritannien. In der Grafschaft Norfolk in Ostengland atmete einer der gestrandeten Wale am Donnerstag zwar noch, nach Expertenangaben hatte jedoch auch er wenig Überlebenschancen.

Allein die Tiere vor Kaiser-Wilhelm-Koog gelten als der größte je vor Schleswig-Holstein gemachte Fund von Pottwalen. Ein Spaziergänger hatte die neun bis zwölf Meter langen Meeressäuger am Sonntagabend rund zwei Kilometer vor dem Deich entdeckt. Die Kadaver sind für die Helfer eine Riesenaufgabe: "Allein die schiere Anzahl und Masse stellt uns vor große Herausforderungen", sagte Detlef Hansen vom Nationalpark Wattenmeer.

Ein 15 Tonnen schwerer Kadaver aus Kaiser-Wilhelm-Koog wurde bereits per Tieflader zum Meldorfer Hafen gebracht. Weitere der am Deich nebeneinander aufgereihten Tiere sollten noch am Donnerstag folgen. Die Kadaver der zwei am Mittwoch auf einer Sandbank nordwestlich von Büsum entdeckten Jungbullen sollen dagegen frühestens Freitag aus dem Watt geborgen werden. Schiffe seien auf dem Weg zum Fundort, sagte Brunckhorst.

Kadaver werden obduziert

In Meldorf begannen Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule Hannover derweil mit der Obduktion und Zerlegung des ersten Wals. Die wegen des Elfenbeins wertvollen Unterkiefer der Tiere hatten Experten bereits vor dem Transport abgetrennt. Weshalb sich die Jungbullen auf ihrer Wanderung durch den Atlantik in die Nordsee verirrten, war weiterhin unklar.

Was mit den Skeletten der vor Dithmarschen gefundenen Tiere passiert, war zunächst ebenfalls offen. "Es gibt schon erste Anfragen, aber wir wissen noch nicht genau, wohin sie gehen", sagte LKN-Sprecher Brunckhorst. Die Aufarbeitung sei mit rund 75.000 Euro auch teuer. Die Gerippe der im Januar vor Schleswig-Holstein gefundenen Tiere sollten an Museen oder Hochschulen gehen.

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