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Im Schatten der Bluttaten

Bayreuther Festspiele eröffnet

  • Veröffentlicht: 25.07.2016
  • 17:46 Uhr
  • dpa
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Strenge Kontrollen statt rotem Teppich: Nach den jüngsten Bluttaten ist auf dem Grünen Hügel von Bayreuth vieles anders als sonst.

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Überschattet von den jüngsten Bluttaten, sind am Montag die 105. Bayreuther Festspiele unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und ohne roten Teppich eröffnet worden. Das weltberühmte Festival wurde von einem großen Polizeiaufgebot gesichert. Einsatzkräfte patrouillierten am Festspielhaus, das von Absperrungen umgeben war. Die Taschen von Besuchern und Zaungästen wurden kontrolliert.

Nach den Bluttaten von Würzburg, München und Ansbach hatte die Stadt den roten Teppich für die Prominenz gestrichen. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte den traditionellen Staatsempfang nach der Aufführung ab. Er kam ebenso wenig nach Bayreuth wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihre Teilnahme allerdings schon lange zuvor aus Termingründen abgesagt hatte.

Die Stimmung am Grünen Hügel war gedämpft

Zur Eröffnung stand Richard Wagners letzte Oper "Parsifal" in einer Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg auf dem Spielplan. Dirigent Hartmut Haenchen war nach dem Rückzug von Andris Nelsons erst vor kurzem eingesprungen. Die Titelrolle verkörperte Startenor Klaus Florian Vogt.

Die Stimmung am Grünen Hügel war gedämpft, es kamen deutlich weniger Schaulustige als sonst. Es sei kein Vergleich zu den vergangenen Jahren, sagte eine Polizeisprecherin. Die Flaggen entlang der Auffahrt zum Festspielhaus waren mit Trauerflor versehen.

Unter den prominenten Gästen waren die Schauspieler Michaela May, Udo Wachtveitl und Michael Lerchenberg sowie Gloria Fürstin von Thurn und Taxis zu sehen, ebenso der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU).

Bayreuth hat ein verschärftes Sicherheitskonzept erarbeitet

Schon vor Monaten hatten die Stadt Bayreuth und die Festspiele angesichts latenter Terrorgefahr bei Großveranstaltungen ein verschärftes Sicherheitskonzept erarbeitet. Es war mehrfach, unter anderem von Künstlern, kritisiert worden. Der kaufmännische Direktor Holger von Berg zeigte sich am Montag jedoch froh darüber. "Wir sind gut vorbereitet", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Die Bayreuther Festspiele dauern bis zum 28. August. "Parsifal" ist die einzige Neuinszenierung. Daneben stehen als Wiederaufnahmen auf dem Spielplan: der vierteilige "Ring des Nibelungen" in einer Inszenierung von Frank Castorf, "Der fliegende Holländer", inszeniert von Jan Philipp Gloger, sowie "Tristan und Isolde" in der Deutung der Bayreuther Festspielchefin Katharina Wagner.

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