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Abschreckung im Osten

Bundeswehr verabschiedet Panzertruppe

  • Veröffentlicht: 19.01.2017
  • 19:58 Uhr
  • dpa
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© dpa

Die Nato rüstet im östlichen Bündnisgebiet massiv auf. Die Bundeswehr ist ganz vorne mit dabei. 500 deutsche Soldaten sollen in Litauen Stärke demonstrieren - nicht weit von der russischen Grenze.

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Zur militärischen Abschreckung Russlands brechen die ersten Bundeswehrsoldaten im Rahmen der Nato-Aufrüstung nach Litauen auf. 500 Soldaten wurden am Donnerstag im bayerischen Oberviechtach mit einem feierlichen Appell verabschiedet. Die Panzergrenadiere werden in den nächsten Wochen in die frühere Sowjetrepublik verlegt, um Russland militärisch abzuschrecken.

Im Auftrag der Nato sollen bis Ende Februar neben den 500 Soldaten auch 26 Panzer und 170 weitere militärische Fahrzeuge nur 100 Kilometer von der russischen Exklave Kaliningrad entfernt stationiert werden.

Die Nato hatte bei ihrem Gipfel im Sommer die Entsendung von je etwa 1.000 Soldaten nach Polen, Lettland, Estland und Litauen beschlossen. Denn die östlichen Bündnispartner fühlen sich seit Beginn des Ukraine-Konflikts massiv von Russland bedroht.

Deutschland wird den Truppenverband in der ehemaligen Sowjetrepublik Litauen anführen. Dazu gehören auch Soldaten aus Belgien, den Niederlanden und Norwegen. Die Panzer sollen mit der Bahn durch Polen nach Litauen gebracht werden.

"Eskalation mit Russland"

Die Linke warf der Nato aggressives Verhalten und eine "Eskalation mit Russland" vor. Vertreter von Union, SPD und Grünen verteidigten die Stationierung von Nato-Truppen im östlichen Bündnisgebiet dagegen in einer Bundestagsdebatte.

Im Bundestag wurde der Nato-Einsatz nicht nur von Koalitionspolitikern, sondern auch von den Grünen unterstützt. "Es geht darum, den Zusammenhalt dieses gemeinsamen Europas innerhalb der Nato zu sichern", sagte Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin. "An dieser Stelle über Aufrüstung zu reden heißt doch wirklich, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen."

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD), hält die Unterstützung für die östlichen Bündnispartner für "dringend notwendig". Der CDU-Verteidigungsexperte Henning Otte warf Russland "Einschüchterungspolitik" vor.

Hochrangige Militärs in der Nato rechnen damit, dass Moskau auf die Truppenverlegung reagieren wird. Möglich ist aus ihrer Sicht, dass die Streitkräfte "Iskander"-Mittelstreckenraketen in Kalingrad einsatzbereit melden werden. Die Geschosse können jedes Ziel und Polen treffen und selbst Berlin erreichen. Die Militärs gehen aber davon aus, dass sie längst einsatzbereit sind.

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