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Familien sind zweitwichtigstes Klientel

Schulgruppen entdecken die Jugendherberge wieder

  • Veröffentlicht: 21.02.2017
  • 15:34 Uhr
  • dpa
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© Bernd Thissen/dpa

Sie wollen mehr sein als Brot und Brötchen: Jugendherbergen werben mit Lernprogrammen und einem besonderen Gemeinschaftsgefühl. In diesem Jahr will der Verband ein Thema noch mehr in den Fokus rücken.

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Schulen und Seminargruppen entdecken die Jugendherbergen nach Verbandsangaben wieder. So übernachteten 2016 drei Prozent mehr Schüler auf Klassenfahrten in den Häusern des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) als im Vorjahr, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Auch Jugend- und Hochschulgruppen hätten Jugendherbergen im vergangenen Jahr stärker als Tagungs- oder Seminarorte genutzt. "Dass wir trotz demografischen Wandels in diesen Feldern zulegen können, ist ein gutes Signal, dass wir auch als außerschulischer Lernort verstanden werden", sagte Hauptgeschäftsführer Bernd Dohn der Deutschen Presse-Agentur.

Nach größeren Schwierigkeiten im Schulfahrten-Segment sei nun eine Trendumkehr erreicht. Die zeige sich auch in der gestiegenen Zahl der Schulen, die Mitglied im Verband sind: Zurzeit hätten mehr als 21.100 Schulen einen DJH-Ausweis, der sie berechtigt, die Häuser für Klassenfahrten zu nutzen - das entspreche einer Steigerung von 2,5 Prozent im Vergleich zu 2015. Auch insgesamt habe die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2016 um mehr als 2,4 Prozent auf 10,26 Millionen zugelegt.

Familien sind zweitwichtigstes Klientel

Klassen- und Unifahrten bringen den Herbergen mit knapp 37 Prozent den größten Anteil der Gäste. Familien sind mit einem Anteil von etwas mehr als 20 Prozent die zweitgrößte Klientel. "In diesem Bereich haben wir eine Sättigung erreicht", sagte Dohn.

Das wieder erstarkte Interesse von Schulen und Gruppen führt der Hauptgeschäftsführer auf einen Ausbau pädagogischer Programme zurück, die für Lehrer oder Betreuer attraktiv seien. Dazu gehörten etwa Gedenkstätten- oder Umweltarbeit, sowie Sport-Herbergen, die die Sportvereine in den Blick nehmen. "Wir sind mehr als Brot und Brötchen. Unsere Wertidee auch im Wettbewerb mit kommerziellen Anbietern zu platzieren und uns damit zu behaupten, bleibt eine große Herausforderung", sagte Dohn. Mit seiner mehr als 100-jährigen Geschichte verstehe sich das gemeinnützige Herbergswerk nicht als bloße günstige Übernachtungsmöglichkeit, sondern wolle auch Gemeinschaft, Internationalität und Bildung vermitteln.

Um Wertevermittlung gehe es auch bei einem Thema, das Dohn in diesem Jahr noch stärker als bislang in den Fokus rücken will: Bei der Integration von behinderten Menschen - als Gäste und Mitarbeiter - wolle das Herbergswerk 2017 einen Schwerpunkt setzen.

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