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Dritter Fahrtenschreiber ist noch nicht gefunden

Schwierige Aufräumarbeiten nach Zugunglück

  • Veröffentlicht: 11.02.2016
  • 18:40 Uhr
  • dpa
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Auf den Schock über das tödliche Unglück folgt das Aufräumen: Mit schwerem Gerät versuchen Experten, die Bahnstrecke bei Bad Aibling wieder freizubekommen und die dritte Blackbox zu finden. Mit Gottesdiensten und einer Schweigeminute wird der Opfer gedacht.

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Nach dem schweren Zugunglück mit zehn Toten im oberbayerischen Bad Aibling sind die Bergungsarbeiten fortgesetzt worden - Ende der Woche sollen sie beendet sein. Ein ökumenischer Gottesdienst soll am Sonntag der Opfer des Zusammenstoßes zweier Regionalzüge gedenken. Der Betreiber der betroffenen Mangfalltalbahn erinnerte am Donnerstag mit einer Schweigeminute an die zehn Todesopfer und 80 Verletzten. Um 12.00 Uhr sollte weltweit in allen Bahnen und Bussen des französischen Mutterkonzern Transdev und seinen Tochterunternehmen innegehalten werden.

Die Fachleute arbeiteten derweil mit schwerem Gerät an der Bergung der zwei Zugwracks. Am Donnerstagvormittag zogen sie fünf noch fahrfähige hintere Waggons zu den jeweils nächstgelegenen Bahnhöfen, nachdem die Arbeiten in der Nacht unterbrochen worden waren. Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten nach Angaben der Deutschen Bahn spätestens am Sonntag.

Den dritten noch vermissten Fahrtenschreiber konnten die Beteiligten bis zum Mittag nicht finden. "Es geht sehr langsam voran, weil es sehr schwierig ist, diese beiden ineinander verkeilten Zuggarnituren voneinander zu trennen", erläuterte ein Polizeisprecher. "Wir hoffen, dass wir heute, vielleicht morgen an die Blackbox herankommen."

50-köpfige Sonderkommission sucht nach der Ursache des Unglücks

Die Fahrtenschreiber zeichnen ähnlich wie in Flugzeugen wichtige Informationen während der Fahrt auf. Das Unglück hatte sich am Dienstagmorgen auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim ereignet. Erschwert werden die Aufräumarbeiten von den gleichen Umständen wie bei der Rettung der Opfer: Die Unglücksstelle liegt in einem Waldstück an einer Hangkante, die steil zu einem Kanal abbricht, und ist nur schwer zu erreichen.

Die Frage nach der Ursache für eines der schwersten Bahnunglücke in der Geschichte der Bundesrepublik beschäftigt Überlebende, Angehörige und Ermittler weiter. Polizei und Staatsanwaltschaft betonten am Mittwoch, es könne noch Wochen dauern, bis Klarheit herrsche. Eine 50-köpfige Sonderkommission arbeitet an dem Fall. Das Unglück soll in der kommenden Woche auch Thema im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags sein.

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