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Ermittler sehen kein IS-Bezug

Staatsanwaltschaft München: "klassischer Amoklauf"

  • Veröffentlicht: 23.07.2016
  • 16:57 Uhr
  • dpa
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© dpa/ Karl-Josef Hildenbrand

"Amok im Kopf. Warum Schüler töten" - der 18-jährige, womöglich an einer Depression erkrankte Todesschütze von München hat sich in Büchern über Amokläufe informiert.

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Die Gewalttat mit zehn Toten in München war nach Angaben der Ermittler ein Amoklauf. Der 18-jährige Täter aus München habe keinen Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat gehabt, sagte Polizeipräsident Hubertus Andrä am Samstag.

Bei Durchsuchungen im Zimmer des Schülers habe man Unterlagen zum Thema Amok gefunden. "Mit dem Thema hat sich der Täter offenbar intensiv beschäftigt", sagte Andrä. Darum geht die Münchner Staatsanwaltschaft davon aus, dass es sich bei der Tat um einen klassischen Amoklauf handelt.

Nach Angaben der Ermittler soll der Attentäter auch eine Erkrankung "aus dem depressiven Formenkreis" gehabt haben, wie Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch sagte. Details nannte er nicht.

Der junge Mann hatte am Freitagabend im Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen erschossen und dann sich selbst getötet. Danach gab es Gerüchte über mehrere Täter, was zu Panik in ganz München führte.

Kein Zusammenhang mit Flüchtlingen

Polizeipräsident Andrä sagte, es habe keine weiteren Täter geben, der 18-Jährige sei ein Einzeltäter. "Tat und Täter haben überhaupt keinen Bezug zum Thema Flüchtlinge", stellte er klar.

Der junge Mann hatte den Angaben zufolge eine illegale Pistole mit Kaliber 9-Millimeter und mehr als 300 Schuss dabei. Die Seriennummer war ausgefräst.

Viele Todesopfer waren minderjährig. Zwei 15-Jährige und drei 14-Jährige seien ums Leben gekommen, berichteten die Ermittler. Die weiteren Opfer seien 17, 19, 20 und 45 Jahre alt gewesen. Unter den neun Todesopfern seien drei Frauen gewesen.

Aus Sicherheitsgründen müssten in München am Wochenende nach Angaben Andräs keine Veranstaltungen abgesagt werden. Zur Zeit seien noch 800 Einsatzkräfte in der Stadt im Einsatz.

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