Forderung auf Zeit
AfD-Vize: "Asylrecht für Muslime umgehend aussetzen"
- Veröffentlicht: 27.07.2016
- 21:00 Uhr
- dpa
Nach den mutmaßlich islamistisch Anschlägen fordert AfD-Vize Gauland, dass für Muslime das Asylrecht ausgesetzt wird. Dies soll aber nur vorübergehend gelten.
Nach den jüngsten mutmaßlich islamistischen Anschlägen will AfD-Vize Alexander Gauland das Asylrecht für Muslime einschränken.
"Wir können es uns aus Sicherheitsgründen nicht mehr leisten, noch mehr Muslime unkontrolliert nach Deutschland einwandern zu lassen", erklärte der stellvertretende AfD-Vorsitzende am Mittwoch.
Deshalb müsse "das Asylrecht für Muslime umgehend ausgesetzt werden, bis alle Asylbewerber, die sich in Deutschland aufhalten, registriert, kontrolliert und deren Anträge bearbeitet sind".
Bundesregierung kontert
Die Bundesregierung erteilte der Forderung umgehend eine Absage. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, eine Anwendung des Asylrechts abhängig von der jeweiligen Religionszugehörigkeit sei allein schon "mit unserem Verständnis der Religionsfreiheit schlichtweg nicht vereinbar".
Im Grundgesetz-Artikel 16a heißt es: "Politisch Verfolgte genießen Asylrecht." Ausnahmen sind nur vorgesehen, wenn die Flüchtlinge aus einem anderen EU-Land oder aus einem sicheren Herkunftsstaat einreisen.
Trump mit ähnlicher Forderung
In den USA hatte der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump im Dezember ein komplettes Einreiseverbot für Muslime gefordert. Anlass war eine Terrorattacke im kalifornischen San Bernardino, wo zwei Muslime 14 Menschen erschossen hatten.
Trump sagte damals: "Solange wir dieses Problem und die damit verbundenen Gefahren nicht verstehen, darf unser Land kein Opfer der Attacken von Leuten werden, die an den Dschihad glauben."