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Drastische Worte des Ministerpräsidenten

Brände: Ramelow spricht von Anschlag

  • Veröffentlicht: 04.10.2015
  • 18:13 Uhr
  • dpa
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© dpa

In der Nähe von Gotha fängt eine Flüchtlingsunterkunft Feuer, ebenfalls in Thüringen brennt am Wochenende zudem eine geplante Unterkunft für Asylbewerber. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

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In Thüringen haben unbekannte Täter an einer bewohnten Unterkunft für Flüchtlinge im Kreis Gotha Feuer gelegt und die Fassade der Turnhalle in Brand gesetzt. In der Gemeinde Friemar brach das Feuer am Sonntag an vier mobilen Toiletten vor der Unterkunft aus und breitete sich dann aus, wie eine Polizeisprecherin erklärte. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Verletzt wurde niemand.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sprach von einem "feigen Mordanschlag". Am Tag zuvor war im Eichsfeld ein Haus in Flammen aufgegangen, in das Flüchtlinge an diesem Montag einziehen sollten. Zudem wurde vermutlich mit Brandbeschleuniger Feuer in einer geplanten Asylunterkunft im niederrheinischen Xanten gelegt.

Im thüringischen Friemar klafft nach Angaben von Bürgermeister Steffen John (CDU) nun ein zwei Mal zwei Meter großes Loch in der Wand zu den Umkleideräumen. "Das Gebäude kann wieder repariert werden", kündigte eine Sprecherin an. In der Turnhalle waren zum Zeitpunkt des Brandes elf Flüchtlinge, darunter auch Kinder. "Sie waren geschockt und verängstigt", berichtete der Bürgermeister. Die Familien kamen noch in den Morgenstunden woanders im Landkreis unter.

Hoher Schaden auch in Eichsfeld

Bereits am Samstag hatte es im Eichsfeld in einem für die Unterbringung von Flüchtlingen geplanten Haus gebrannt. Das Gebäude in Bischhagen ist unbewohnbar. Die Polizei schloss einen technischen Defekt als Ursache nicht aus. In dem Gebäude sei noch bis zum Vortag gearbeitet worden, sagte ein Sprecher. Außerdem seien technische Geräte an die Stromversorgung angeschlossen gewesen. Der Schaden wird auf 100.000 Euro geschätzt.

Erst vor drei Wochen hatten Unbekannte in Gerstungen im Wartburgkreis eine für Flüchtlinge angebotene Wohnung angezündet. Wenige Tage zuvor brannten in Rockensußra (Kyffhäuserkreis) die Dachstühle von drei leerstehenden Gebäuden, kurz bevor der Ortschaftsrat darüber diskutieren wollte, ob dort Flüchtlinge einziehen sollen. Die Polizei geht in diesen Fällen von Brandstiftung aus.

Gegen-Demo in Jena

Am Samstag gingen in Thüringen mehrere tausend Menschen gegen Aufmärsche von Rechtsextremen auf die Straße. Die größte Demonstration gab es in Jena. Dort setzten nach Polizeiangaben etwa 2.500 Menschen ein Zeichen gegen Rechtsextremismus. Die Polizei sprach von einer aggressiven Stimmung. Fünf Beamte seien leicht verletzt worden. In Nordhausen demonstrierten laut Polizei 150 Menschen.

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