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Respekt für unsere Lebensweise müsse gelebt werden

De Maizière: Kölner Silvesternacht war "Wendepunkt"

  • Veröffentlicht: 25.10.2016
  • 15:51 Uhr
  • dpa
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© Michael Kappeler/dpa

Die Kölner Silvesternacht kann nach Meinung von Innenminister Thomas de Maizière als möglicher "Wendepunkt in der Debatte um Flüchtlinge in Deutschland" betrachtet werden. Flüchtlinge könnten den notwendigen Respekt für unsere Lebensweise nur entwickeln, wenn dieser gelebt werde.

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Für Bundesinnenminister Thomas de Maizière war die Kölner Silvesternacht "vielleicht ein Wendepunkt in der Debatte um Flüchtlinge in Deutschland". Die deutsche Gesellschaft müsse einerseits offen für Neues bleiben, ihre Werte und Traditionen andererseits aber auch selbstbewusst vertreten, sagte der CDU-Politiker am Dienstag bei einer Diskussionsveranstaltung über Integration in Köln. "Nur wenn wir selbst unsere Werte und Kultur schätzen und konsequent dafür eintreten, wissen Neuankömmlinge, was sie zu achten haben, und können den erforderlichen Respekt und die Begeisterung für unsere Lebensweise entwickeln."

Dies könne nicht staatlich verordnet, sondern müsse im Alltag gelebt werden, sagte de Maizière. In der Silvesternacht waren viele Frauen vor und im Kölner Hauptbahnhof bestohlen und belästigt worden, überwiegend von Flüchtlingen nordafrikanischer Herkunft.

Klare Aufforderung zur Integration

Niemand und ganz bestimmt nicht die Mehrheitsgesellschaft müsse in Deutschland auf liebgewonnene Traditionen verzichten, sagte de Maizière. "In Köln gehört natürlich der Weihnachtsmarkt dazu, aber auch der Karneval, Martinsumzüge, Currywurst, Schweinebraten, aber längst auch Döner und Falafel. All das bleibt nach wie vor Bestandteil unseres Lebens. Es liegt an uns, ob wir dies aus voreiliger Rücksichtnahme auf vermeintlich verletzte Gefühle aufgeben oder nicht." Wer nach einer bestimmten Religion lebe, erhebe für gewöhnlich noch lange nicht den Anspruch, sie anderen aufzuzwingen.

Menschen, die in Deutschland leben wollten, könnten sich weiterhin ihrer alten Heimat verbunden fühlen, sagte de Maizière. "Aber an erster Stelle sollten die Gesellschaft und das Land stehen, in dem und in der sie leben."

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