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Zwiespältige Worte

Erdogan verbittet sich deutsche Einmischung

  • Veröffentlicht: 23.07.2017
  • 12:13 Uhr
  • dpa
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Im Streit mit Deutschland pocht Staatspräsident Erdogan auf die Unabhängigkeit der türkischen Justiz. Einmischungen aus Deutschland verbittet er sich. Doch er findet auch versöhnliche Töne.

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Im Streit mit Deutschland hat sich der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten seines Landes verbeten. Die Türkei sei «ein demokratischer, sozialer Rechtsstaat», sagte er am Sonntag in Istanbul vor seiner Abreise nach Saudi-Arabien. «Niemand hat das Recht, sich in inneren Angelegenheiten der Türkei einzumischen.» Die Türkei werde «alles in ihrer Macht stehende tun», um gegen  «Provokateure» im Land vorzugehen. Deutschen Politikern warf er vor, auf Kosten der Türkei Wahlkampf zu betreiben.

Auch die Berichterstattung zur Lage in der Türkei kritisierte er. Die Angriffe auf die Türkei und insbesondere auf ihn selbst in den Medien seien «unverzeihlich».

Der Präsident betonte allerdings zugleich die «strategische Partnerschaft» zwischen Deutschland und der Türkei. «Wir sind zusammen in der Nato. Wir sind ein Beitrittskandidat der EU», sagte Erdogan. «Es sollten keine Schritte unternommen werden, die diese Partnerschaft überschatten.»

Erdogan verwies erneut auf die Unabhängigkeit der türkischen Justiz. Er betonte zudem, bei Berichten, dass gegen deutsche Firmen in der Türkei wegen Terrorunterstützung ermittelt werde, handele es sich um «Lügen». Allerdings gebe es solche Ermittlungen gegen türkische Firmen. Er warf Deutschland ein weiteres Mal vor, Terroristen aus der Türkei Unterschlupf zu bieten, statt diese auszuliefern.

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