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Land steuert auf den Grexit zu

Griechische Banken bleiben geschlossen

  • Veröffentlicht: 28.06.2015
  • 19:37 Uhr
  • dpa
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Griechenland droht das Bargeld auszugehen - Banken müssen deshalb am Montag geschlossen bleiben.

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Die griechische Regierung hat einem Bankchef zufolge den Instituten die Öffnung an diesem Montag untersagt. Damit solle ein finanzieller Kollaps nach dem Einfrieren der Notkredite für griechische Banken durch die Europäischen Zentralbank (EZB) vermieden werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Piräus Bank, Anthimos Thomapoulos, am Sonntag zu Journalisten in Athen.

 Der griechischen Tageszeitung "Kathemerini" zufolge sollen die Banken frühestens am 6. Juli, also einen Tag nach der Volksabstimmung, wieder geöffnet werden. Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis kündigte an, eine Entscheidung werde nach der in diesen Minuten beginnenden Kabinettsssitzung verkündet.

Ifo-Präsident Sinn für geordneten "Grexit"

Der Präsident des Ifo Instituts Hans-Werner Sinn hat sich für einen geordneten Austritts Griechenlands aus der Eurozone ausgesprochen. "Griechenland braucht nun sofort eine neue elektronische Währung parallel zum Euro und den Stopp aller Euro-Überweisungen ins Ausland, also Kapitalverkehrskontrollen", sagte er am Sonntag. "Die neue Währung würde abwerten gegenüber dem Euro, und damit würde das Land wieder wettbewerbsfähig."

Sinn erwartet nach einer Abwertung der neuen Währung, dass die Wirtschaft nach ein bis zwei Jahren wieder wächste. Großzügige Hilfen der Europäer für kritische Importe seien erforderlich, zum Beispiel bei Medikamenten.

Den absehbaren Konkurs des Landes bezeichnete er als "bedauerlich". Er forderte eine Schuldenkonferenz mit allen Gläubigern, um einen Schuldenschnitt zu besprechen. Das werde vor allem die Euro-Staaten, die Europäische Zentralbank (EZB) und den Internationalen Währungsfonds (IWF) treffen.

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