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Freihandelspakt wackelt

Kanada sagt Teilnahme am Ceta-Gipfel ab

  • Veröffentlicht: 27.10.2016
  • 07:03 Uhr
  • dpa
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Der für Donnerstag angesetzte EU-Kanada-Gipfel wegen Ceta ist in letzter Minute geplatzt. Die kanadische Regierungsdelegation sagte ihre Reise nach Brüssel ab.

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Der für Donnerstag angesetzte EU-Kanada-Gipfel ist in letzter Minute geplatzt. Die kanadische Regierungsdelegation sagte am Mittwochabend (Ortszeit) ihre Reise nach Brüssel zur ursprünglich geplanten feierlichen Unterzeichnung des Handelsabkommens Ceta mit der Europäischen Union ab. Zuvor hatte sich Belgiens Regierung bei den innerbelgischen Verhandlungen mit den Regionen nicht auf eine Lösung einigen können und weitere Gespräche für Donnerstag angesetzt. Eine EU-Reaktion auf die Entwicklung lag zunächst nicht vor.

Die kanadische Regierung hielt aber trotz der Reiseabsage an dem Abkommen fest. "Kanada ist weiterhin bereit, dieses wichtige Abkommen zu unterzeichnen, sobald Europa bereit ist", sagte Alex Lawrence, Sprecher der kanadischen Handelsministerin Chrystia Freeland, der Deutschen Presse-Agentur. Schon zuvor hatte das Büro von Premier Justin Trudeau auf dem Terminplan des Regierungschefs für Donnerstag "private Treffen" eingetragen.

Belgische Regionen stemmen sich gegen Ceta

Bis zuletzt hatte die belgische Regierung mit den Vertretern der Regionen um deren Zustimmung zu Ceta gerungen. Eine Gesprächsrunde am Abend wurde trotz positiver Signale am Abend ergebnislos beendet. Neue Gespräche wurden für Donnerstag (10.00 Uhr MESZ) angesetzt, für den EU-Kanada-Gipfel jedoch zu spät.

"Wir setzen die Arbeit fort", sagte der Regierungschef der Region Wallonie-Brüssel, Rudy Demotte, nach Angaben der Agentur Belga. Es seien noch "technische Fragen" zu klären.

Ohne die Zustimmung Belgiens kann der Handelspakt mit Kanada nicht unterzeichnet werden, da dazu alle 28 EU-Mitglieder ihre Unterschrift leisten müssen.

Mit einer Absage des Gipfels ist Ceta nach allgemeinem Verständnis nicht geplatzt. Wenn Belgien zustimmt, könnte der Handelspakt zu einem späteren Zeitpunkt unterzeichnet werden. Die Verzögerung wäre allerdings blamabel für die Europäer, die bis zuletzt am ursprünglichen Gipfeltermin festgehalten haben.

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