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Wegen Rolle in Europa

Polens Kaczynski poltert gegen Deutschland

  • Veröffentlicht: 28.07.2016
  • 09:57 Uhr
  • dpa
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Polens Jaroslaw Kaczynski reibt sich an Deutschland und betont das Trennende.

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Der Chef der nationalkonservativen polnischen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, hat Deutschland indirekt ein Vormachtstreben in der EU vorgeworfen. Er rief Deutschland zu einem fairen und partnerschaftlichen Umgang mit seinen Nachbarn auf. "Wir wollen das Recht auf Entwicklung in einem fairen Markt und dadurch eines Tages auch Deutschland bei Wohlstand und Wirtschaftskraft einholen", sagte der eigentliche starke Mann der polnischen Politik der "Bild".

Ganz Europa spreche von einer Führungsrolle Deutschlands innerhalb der EU. Doch anders als etwa die USA nach dem Zweiten Weltkrieg sei Deutschland dieser Rolle einer "sanften Dominanz" nicht gewachsen, die Überlegenheit der Deutschen "reicht nicht heran an die damalige und gegenwärtige Überlegenheit der Amerikaner".

Der Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien erteilte er erneut eine strikte Absage. "Ich kann mir keine Situation vorstellen, in der es dazu käme", sagte Kaczynski und fügte hinzu: "Ich würde gerne von Frau Bundeskanzlerin erfahren, was sie sich dabei gedacht hat, als sie die Grenzen öffnete. Denn da lässt mich meine Vorstellungskraft im Stich."

Polen und Deutschland: Keine Geschichte von Gemeinsamkeiten

Unter Hinweis auf den Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen 1939 sagte der Parteichef: "Unsere Geschichte verbindet uns nicht, sie trennt uns eher." Zwar seien Polen und Deutsche heute durch intensive Handelsbeziehungen eng verbunden. Doch bezogen auf die Geschichte "werden unsere Völker Zeit brauchen, um Wunden zu heilen".

Das Rechtsstaatsverfahren der EU-Kommission gegen sein Land tat Kaczynski "als ein fröhliches Schaffen zum Vergnügen der EU-Kommission" ab. Zur Kritik aus Brüssel sagte er: "Es belustigt mich. Denn diese Kritik hat mit dem aktuellen Zustand unseres Landes nichts gemein."

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