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Die Regierung vermutet die PKK hinter dem Anschlag

Türkei: Autobombe tötet elf Polizisten

  • Veröffentlicht: 26.08.2016
  • 12:51 Uhr
  • dpa
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Die Terrorwelle in der Türkei reißt nicht ab. Nach dem verheerenden Anschlag auf eine Hochzeitsgesellschaft in Gaziantep wird wieder die türkische Polizei zum Ziel eines Terroranschlags.

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Bei einem Autobombenanschlag im Südosten der Türkei sind am Freitag mindestens elf Polizisten getötet worden. Weitere 75 Polizeibeamte sowie drei Zivilisten wurden nach Angaben der Behörden verletzt, als ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen an einem Kontrollpunkt etwa 50 Meter vor dem Gebäude der Bereitschaftspolizei in Cizre explodierte. Das dreistöckige Polizeigebäude glich nach der Detonation einer Ruine, wie Fernsehbilder zeigten. Ein Materiallager stand in Flammen. Das Gouverneursamt der Provinz Sirnak sprach von einem Selbstmordanschlag.

Erst am Vortag war der Konvoi eines Spitzenpolitikers angegriffen worden

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim machte die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für den Anschlag verantwortlich und kündigte Vergeltung an. "Wir werden diese hinterhältige Terrororganisation, die eine Geißel für uns Land ist, in die Knie zwingen", sagte er in Istanbul.

Erst am Vortag war im Nordosten des Landes der Konvoi eines Spitzenpolitikers der Opposition angegriffen worden. Dabei wurden drei Soldaten verletzt, einer von ihnen tödlich. Der Politiker Kemal Kilicdaroglu, Vorsitzender der Mitte-Links-Partei CHP, blieb bei dem Anschlag in der Nordostprovinz Artvin unversehrt.

Der neue Anschlag auf die Polizei in Cizre reiht sich ein in eine Terrorwelle, die das Land derzeit erschüttert. Vor einer Woche hatte sich ein Selbstmordattentäter mit einem Auto vor dem Polizeipräsidium der Stadt Elazig in die Luft gesprengt und drei Polizisten mit in den Tod gerissen, Dutzende Menschen wurden verletzt.

Die türkische Armee nahm die syrische Grenzstadt Dscharablus ein

Beim schlimmsten Terroranschlag der vergangenen Tage waren in Gaziantep im Südosten der Türkei mehr als 50 Teilnehmer einer kurdischen Hochzeitsfeier getötet worden. Für diese Attacke machte die Türkei die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich. Drei Tage nach dem Anschlag in Gaziantep überquerte die türkische Armee die Grenze nach Nordsyrien und nahm zusammen mit Kämpfern der Freien Syrischen Armee die seit gut zwei Jahren vom IS kontrollierte syrische Grenzstadt Dscharablus ein.

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