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Nach der grandiosen Aufholjagd wurde die deutsche Biathlon-Staffel frenetisch gefeiert

Deutsche Männer-Staffel Dritter in Ruhpolding

  • Veröffentlicht: 11.01.2017
  • 18:22 Uhr
  • dpa
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Was für eine Aufholjagd der Männer-Staffel. Dank einer grandiosen Energieleistung schafft es das Biathlon-Quartett beim Heim-Weltcup in Ruhpolding noch auf das Podest. Was schaffen die Frauen?

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Nach der grandiosen Aufholjagd wurde die deutsche Biathlon-Staffel in Ruhpolding frenetisch gefeiert. Trotz einer Strafrunde von Startläufer Erik Lesser schaffte es die deutschen Männer als Dritter noch auf das Weltcup-Podest. Beim knappen Sieg der Norweger vor den von Rico Groß betreuten Russen führten Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp das eigentlich schon geschlagene Quartett von Platz 15 noch mitten hinein in die Weltspitze. "Das hätte ich nicht mehr gedacht", sagte Lesser.

Die nach dem Doppelerfolg von Schempp und Lesser im Massenstart von Oberhof hoch gehandelten deutschen Herren erlebten in der ChiemgauArena ein Happy-End, auch wenn es am Mittwoch nicht zum ersten Sieg seit elf Jahren im Biathlon-Mekka reichte. 23,5 Sekunden lagen die Deutschen nach einer Strafrunde und insgesamt neun Nachladern hinter den Norwegern zurück. Nicht nur Männer-Bundestrainer Mark Kirchner freute sich über die Energieleistung seines Team.

Franziska Hildebrand wird nicht dabei sein

Die deutschen Frauen blickten schon einmal auf ihr Staffelrennen am Donnerstag. Franziska Hildebrand wird aber nicht dabei sein. Ihr gönnt Bundestrainer Gerald Hönig eine Pause. In der Besetzung Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt, Franziska Preuß und Laura Dahlmeier wollen die deutschen Skijägerinnen dennoch wie zuletzt 2014 in der ChiemgauArena ganz oben auf dem Podium stehen. "Wir sind aktuell im Nationen-Cup die führende Nation. Wir haben die erste Staffel in Pokljuka gewonnen. Wir wären schlecht beraten, wenn wir uns mit Platz fünf oder sechs zufrieden geben würden", meinte Hönig.

Während er die Qual der Wahl hat, ist Kirchner auf der Suche nach der Reserve für seine vier Top-Läufer. Dem einen oder anderen würde hin und wieder eine Pause gut tun. Doch von fehlender Regeneration wollte Lesser nichts wissen. "Wir sind Profis genug", sagte er. Er habe die letzte Runde zu viel gewollt. "Ich war so enttäuscht von meinem Stehendschießen, dass ich voll Attacke gegangen bin", sagte er.

Von Krämpfen geplagt quälte sich der Thüringer ins Ziel, übergab mit einem Rückstand von 49,9 Sekunden an Doll. Der Schwarzwälder brachte sein Team dann auf Platz sechs. "Ich bin volle Kanne ins Rennen rein, um möglichst viel aufzuholen, und habe stehend ein bisschen die Quittung bekommen, aber zum Glück habe ich alle Nachlader getroffen", sagte er.

Wenn Schempp an Svendsen hätte dranbleiben können, dann wäre der Sieg drin gewesen

Auch Peiffer holte weiter auf, führte sein Team auf Podestkurs. Und wenn Schempp an Emil Hegle Svendsen hätte dranbleiben können, dann wäre sogar der Sieg drin gewesen. Denn der Norweger holte den vor dem letzten Wechsel schon 30 Sekunden in Führung liegenden Russen Anton Babikow noch ein. "Im Endeffekt war das Rennen 100 Meter zu lang", sagte Russlands Trainer Rico Groß.

Für seinen deutschen Kollegen Kirchner geht das Casting nach dem Ersatz weiter. "So viel neue Erkenntnisse gibt es nicht", sagte der Männer-Bundestrainer. Bislang erhielten Florian Graf, Matthias Bischl, Matthias Dorfer und Roman Rees eine Bewährungschance im Weltcup-Team. In Ruhpolding darf sich auch Michael Willeitner versuchen.

"Die WM ist ein weiterer Traum. Mit einem Auge schielt man immer drauf, aber jetzt muss ich erst mal hier meine Leistung bringen und mich für die nächsten Weltcups anbieten", sagte Willeitner. Neben den großen Vier hat bislang nur Graf als Achter im Östersund-Einzel die WM-Norm geknackt.

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