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Historischer Fehlstart: 5 Spiele, 5 Niederlagen

Hoffenheim stürzt Schalke immer tiefer in die Krise

  • Veröffentlicht: 25.09.2016
  • 18:31 Uhr
  • dpa
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© Uwe Anspach/dpa

Ratlosigkeit bei den Spielern, Entsetzen bei den Fans: So schlecht ist Schalke 04 noch nie in eine Bundesligasaison gestartet. Wie viel Geduld hat die Vereinsspitze mit Schalke-Trainer Weinzierl?

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Nach dem schlechtesten Saisonstart seiner Bundesliga-Geschichte spitzt sich die Situation beim FC Schalke 04 dramatisch zu. Das Team des neuen Trainers Markus Weinzierl verlor am Sonntag bei 1899 Hoffenheim mit 1:2 (1:2) und ist nach der fünften Niederlage im fünften Spiel nun Tabellenletzter im Fußball-Oberhaus. In der Saison 2010/11 waren die Königsblauen ebenfalls mit vier Pleiten in die Spielzeit gestartet, damals gelang unter Felix Magath im fünften Versuch aber ein 2:1 beim SC Freiburg.

Vor 29.288 Zuschauern gingen die Gäste durch Eric Maxim Choupo-Moting zwar früh in Führung (4. Minute). Andrej Kramaric (17.) und Lukas Rupp (41.) drehten die Partie aber noch vor dem Seitenwechsel zugunsten der Gastgeber.

Ratlose Spieler

Torwart Ralf Fährmann und Kapitän Benedikt Höwedes bemängelten die Fehler. "Wo das Problem genau ist, weiß ich nicht", sagte Fährmann. "Es wird von Woche zu Woche schwerer." Höwedes kritisierte mangelnde Geschlossenheit. "Wir machen zu viele Fehler. Die machst Du, wenn Du kein Vertrauen hast", sagte Höwedes beim TV-Sender Sky. "Das geht auf diesem Niveau nicht."

In der turbulenten Schlussphase reklamierten die Schalker vergeblich einen Handelfmeter nach einer Ecke. Selbst Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann gestand ein: "Ja, es war ein klares Handspiel." Für die Kraichgauer war es nach vier Unentschieden der erste Dreier der Saison. Sie stehen nun auf Platz neun. "Ich glaube, wir haben verdient gewonnen", sagte Nagelsmann und bemängelte nur, dass seine Mannschaft nicht mehr aus den zahlreichen Kontern gemacht habe. Zur Elfmeter-Situation sagte Höwedes: "Es lag definitiv nicht am Schiedsrichter. Es war unser Ding heute."

Knappen-Abwehr ohne Naldo nicht stabiler

Für Weinzierl dürfte es nun langsam richtig ungemütlich werden. Der Kapitän sprach dem Trainer aber das Vertrauen aus: "Ich hoffe, dass er von allen handelnden Personen die Rückendeckung bekommt." Geschäftsführer Christian Heidel hatte vor der Partie noch betont, dass er keine Diskussion um den Trainer gebe.

Weinzierl hatte seine Mannschaft im Vergleich zum ernüchternden 1:3 gegen den 1. FC Köln auf gleich vier Positionen verändert. Auffällig war vor allem das Fehlen von Naldo. Der Brasilianer, als Abwehrchef geholt, hatte in den ersten Partien einige Wackler gezeigt und saß deshalb erst einmal nur auf der Bank. Für ihn rückte Matija Nastasic neben Weltmeister Benedikt Höwedes in die Innenverteidigung. Zudem brachte Weinzierl noch Benjamin Stambouli, Leon Goretzka und Millionen-Einkauf Breel Embolo.

Schalker Offensive ohne Durchschlagskraft

Der Kameruner rückte neben Klaas-Jan Huntelaar in die Spitze, was sich sofort bezahlt machte. Embolo setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente in der Mitte Choupo-Moting, der aus kurzer Distanz einköpfen konnte.

Doch die Hoffenheimer ließen sich vom Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. 1899-Coach Julian Nagelsmann hatte sein Team am Ende der Englischen Woche ebenfalls verändert, in Jung-Nationalspieler Niklas Süle, Rupp und und Jeremy Toljan standen drei Neue in der Startelf. Nachdem Kramaric in der achten Minute den schnellen Ausgleich noch knapp verpasst hatte, machte es der Angreifer kurz darauf besser. Naldo-Ersatz Nastasic sprang unter einer Flanke von Pavel Kaderabek hindurch, so dass Kramaric unbedrängt einköpfen konnte.

Für die Schalker vergab Huntelaar in der 33. Minute die erneute Führung, als sein Kopfball an den Pfosten prallte. Stattdessen gingen die Gastgeber mit einem Vorsprung in die Pause. Nach einem genialen Zuspiel von Kerem Demirbay durch die Beine von Nastasic brauchte Rupp nur noch einzuschieben. Zuvor hatte sich Schalke-Neuzugang Nabil Bentaleb im Mittelfeld einen katastrophalen Abspielfehler geleistet. Nach dem Seitenwechsel zogen sich die Hoffenheimer zurück und überließen den Schalkern das Geschehen.

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