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Krasse Fehler in Porto

Konfusen Bayern droht Champions-League-Aus

  • Veröffentlicht: 15.04.2015
  • 22:45 Uhr
  • dpa
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Ein konfuser FC Bayern München steht nach drei Blackouts vor dem Viertelfinal-K.o. in der Champions League.

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Durch krasse individuelle Abwehrfehler unterlag der FC Bayern München im Hinspiel der Champions League beim FC Porto mit 1:3 (1:2) und ließ sich dabei von dem unbequemen Kontrahenten wie 1987 im Landesmeistercup-Finale überrumpeln. Ricardo Quaresma (3./10. Minute) per Doppelschlag in der schlimmsten Anfangsphase der Münchner Champions-League-Historie und Jackson Martinez (65.) besiegelten am Mittwochabend vor 50.092 Zuschauern im ausverkauften Estádio do Dragao die verdiente Niederlage der unerklärlich fahrigen und ängstlichen Bayern. Thiago (28.) sorgte mit seinem Premierentor in der Champions League für ein wenig Hoffnung, dass der Rückstand im Rückspiel am kommenden Dienstag noch aufgeholt werden kann.

Fassungslos, mit den Händen in den Hosentaschen, verfolgte Pep Guardiola in der zweiten Halbzeit in der Coaching Zone das teilweise desolate Spiel seiner Mannschaft mit unerklärlichen Schwächen vor allem bei Xavi Alonso, Dante und auch Torwart Manuel Neuer. Eine Hoffnung des Trainers ist, dass die verletzten Franck Ribéry und Bastian Schweinsteiger bis zum Rückspiel wieder fit sein werden, damit der Traum vom Finale am 6. Juni in Berlin nicht schon im April vorbei ist.

Guardiola reagierte auf die Personalmisere durch die Ausfälle von Ribéry, Schweinsteiger, Arjen Robben und David Alaba mit der erwarteten Formation, inklusive Europacup-Rückkehrer Thiago. Beim FC Porto freuten sie sich über eine Wunderheilung von Kapitän Jackson Martinez, der sechs Wochen nach seiner Leistenverletzung wieder in der Startelf stand - und wie. Nach 70 Sekunden zwang der Angreifer Xavi Alonso zu einem krassen Fehler. Manuel Neuer konnte ihn nur per Notbremse stoppen. Glück im Unglück: Schiedsrichter Carlos Cavallo beließ er bei einer Verwarnung statt des möglichen Platzverweises für den deutschen Nationaltorwart.

Mehrere Fehler in der Abwehr

Den Elfmeter verwandelte Quaresma sicher - an gleicher Stelle hatte er 2008 noch zu den vom damaligen Schalker Neuer im Elfmeterschießen gedemütigten Portugiesen gehört. Für Alonso setzte sich mit seinem Fauxpas die schwarze Serie in der Champions League in seinem dritten Spiel nacheinander nach seinem torverschuldenden Schnitzer bei Manchester City (2:3) und dem Platzverweis in Donezk (0:0) fort.

Doch Alonso war nicht allein. Kurz nach einer Kopfballchance für Robert Lewandowski (9.) leistete sich Dante einen bösen technischen Fehler, Quaresma sprintete dazwischen und schob den Ball zum zweiten Tor an Neuer vorbei. Schneller hatte der FC Bayern in 196 Spielen in der Königsklasse noch nie mit 0:2 hinten gelegen. Und die Folgen waren sichtbar. Die Münchner wirkten paralysiert. Einfachste Pässe wurden zum Problem. So hatte man die Bayern unter Guardiola noch nie gesehen. "Das ist nicht der FC Bayern", analysierte Franz Beckenbauer bei Sky.

Anschlusstreffer reicht nicht aus

So fatal der Start verlief, so überraschend fanden die Bayern ins Spiel zurück. Jérôme Boateng übernahm die Rolle des Wachrüttlers. Von der rechten Außenbahn flankte er durch die unorganisierte Porto-Abwehr. Thiago schoss in seinem 15. Königsklassen-Spiel zu seinem ersten Tor ein. Sicherheit in die eigenen Aktionen zu bekommen, war geboten, zumal sich sogar Neuer anstecken ließ. Eine Flanke des im Rückspiel gelb-gesperrten Alex Sandro (34.) ließ er über die Fingerspitzen rutschen. Der Ball sprang an die Latte. Auch bei mehreren Flanken agierte Neuer ungewohnt zögerlich.

Die Unsicherheiten setzten sich in der zweiten Halbzeit fort. Alonso leistete sich wieder kurz vor dem eigenen Strafraum einen Ballverlust gegen Jackson - diesmal ohne schlimme Folgen, kurz darauf landete ein Neuer-Abschlag im Fuß des Gegners. Wie wichtig der Welttorhüter für die Münchner ist, zeigte er aber kurz darauf bei einem sensationellen Reflex nach Schuss von Hector Herrera aus kurzer Distanz.

Deutlich fehlte den müde wirkenden Bayern aber das Führungspersonal, um das Heft in die Hand zu nehmen. Philipp Lahm wirkte nach seiner langen Verletzung schlapp. Guardiola brachte Sebastian Rode für den schwachen Mario Götze und später Holger Badstuber für Alonso - eine risikominimierende Maßnahme. Am ehesten erfüllten Thiago und Boateng die Erwartungen, doch ausgerechnet dem Nationalverteidiger unterlief ein Stellungsfehler, den Jackson Martinez zum dritten Porto-Tor nutzte. Kleiner Mutmacher für die Münchner: Auch der zweite Außenverteidiger, Danilo, ist kommende Woche gesperrt.

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