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Europäische Statistikbehörde Eurostat

Ausländer halten fast die Hälfte der deutschen Staatsschulden

  • Veröffentlicht: 20.06.2017
  • 13:49 Uhr
  • dpa
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In der Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten halten nicht Gebietsansässige den größten Anteil der Staatsverschuldung. Deutschland liegt zwar noch unter der im Vertrag von Maastricht vereinbarten Marke, steht aber weit besser da als der Durchschnitt. 

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Knapp die Hälfte der deutschen Staatsschulden liegt bei ausländischen Anlegern. Damit verzeichnet die Bundesrepublik einen deutlich höheren Anteil als etwa Dänemark, Schweden oder auch Italien, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag meldete. EU-Länder wie Finnland, Österreich oder Lettland leihen sich aber einen noch weit größeren Anteil ihres benötigten Geldes im Ausland - jeweils über zwei Drittel. Spitzenreiter ist Zypern mit einem Anteil von 79 Prozent.

Die Statistik weist für die EU-Länder im Jahr 2016 eine sehr unterschiedliche Struktur der öffentlichen Schulden aus. Das hängt mit der Anleihepolitik zusammen, mit Vorlieben einheimischer Anleger, aber auch mit der Attraktivität von Schuldtiteln für ausländische Investoren. Deutsche Staatsanleihen etwa gelten als bombensicher, bringen deshalb aber auch sehr wenig Rendite.

Deutschland steht weit besser da als der Durchschnitt

Die Bundesrepublik hatte laut Eurostat 47,5 Prozent ihrer Schulden bei sogenannten nicht Gebietsansässigen. Der Rest lag zum Großteil (44,3 Prozent) bei gebietsansässigen Finanzinstitutionen. Nur 8,2 Prozent lagen in den Depots anderer einheimischer Anleger, darunter Unternehmen, Stiftungen oder Privatleute - also Sparer, die zum Beispiel Bundesschatzbriefe kaufen.

Deutschland lag mit einer Schuldenquote von 68,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2016 immer noch über der im Vertrag von Maastricht vereinbarten Marke von 60 Prozent, stand allerdings weit besser da als der Durchschnitt der Euroländer mit 89,2 Prozent.

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