fehlendes vertrauen

Eifersucht: Was tun gegen das nagende Gefühl?

  • Aktualisiert: 23.12.2022
  • 10:58 Uhr

Manchmal zieht dich runter, woran du am meisten hängst. Dein Partner oder deine Partnerin zum Beispiel - oder vielmehr das, wovor du Angst hast. Daraus entwickelt sich eine weitere schwer zu kontrollierende Emotion. Eifersucht zerstört viele Beziehungen. 

Was ist Eifersucht?

Dieses Gefühl kennt eigentlich jeder. Was die Eifersucht entstehen lässt, ist eine Mischung aus Verlustangst, Gekränktheit und ein Gefühl von Minderwertigkeit. Diesen Mix erlebst du vor allem dann, wenn du dich zu einer Person hingezogen fühlst und dir Liebe von ihr ersehnst - und diese Person scheinbar oder aber lediglich in deiner Vorstellung jemand anderen bevorzugt. Ein gewisses Maß an Eifersucht ist quasi eine Art Liebeserklärung an den anderen oder die andere und kann fruchtbar für eine Beziehung sein. Wenn dabei nicht übertrieben wird! Der Nährboden für das Anwachsen der Eifersucht sind erlebte Enttäuschungen oder Vertrauensbrüche. Dieses Gefühl kann solche überwältigende Ausmaße annehmen, dass es im schlimmsten Fall tödlich endet, weil Betroffene die Kontrolle verlieren und im Wahn den Partner, die Partnerin oder sich selbst umbringen.

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Wie reagieren Frauen und Männer bei Eifersucht?

Männer sind meist dann eifersüchtig, wenn sie sich von der Partnerin oder dem Partner sexuell hintergangen oder betrogen fühlen. Die vermeintliche oder tatsächliche sexuelle Untreue gibt vielen Männern evolutionsbedingt das Gefühl, im Bett nicht genügend geleistet zu haben. Zudem untergräbt die sexuelle Untreue der Partnerin das Ur-Vertrauen des Mannes, der leibliche Vater seiner Kinder zu sein. Dann liefe ein betrogener Mann Gefahr, jahrelang in die Kinder eines Konkurrenten zu investieren - Zeit, Geld und Emotionen.

Frauen werden hingegen vor allem dann von Eifersucht gequält, wenn sich ihr Partner oder ihre Partnerin emotional zu einer anderen Frau hingezogen fühlt. Sie interpretieren dies meist als eigenes Versagen in der Beziehung. Frauen verzeihen ihrem Partner oder ihrer Partnerin einen sexuellen Seitensprung ohne emotionale Beteiligung eher als den Austausch von Zärtlichkeiten und Vertrautheiten mit einer oder einem anderen.

Was können Auslöser für Eifersucht sein?

Eifersucht ist individuell unterschiedlich stark ausgeprägt, kann aber durchaus krankhafte Züge annehmen. Die Wissenschaft unterscheidet zwischen der misstrauischen Form der Eifersucht, bei der Verdächtigungen gehegt werden, der Betrug aber nicht bewiesen ist, und der reaktiven Form der Eifersucht als Konsequenz aus einem tatsächlichen Fehlverhalten oder Seitensprung. Menschen, die starke Eifersuchtsgefühle hegen, haben oft ein mangelndes Selbstwertgefühl, finden sich selbst nicht attraktiv oder intelligent genug, um begehrenswert zu sein. Auch ein ausgeprägtes Besitzdenken oder ein hoher Machtanspruch können der Auslöser für eine massive Eifersucht sein. Menschen, die selbst zu Untreue neigen oder aber in ihrem Leben bereits mindestens einmal betrogen worden sind, leiden in Folgebeziehungen heftiger unter dem Gefühl der Eifersucht als andere.

Eifersucht bekämpfen: Was kann man dagegen tun?

Wer seine:n oder ihre:n Partner:in verdächtigt, fremdzugehen oder einen anderen Menschen attraktiver zu finden, ohne konkrete Beweise dafür zu haben, muss sich selbst klar machen: Die Eifersucht entsteht aus einer Verlustangst, die der eigenen Unsicherheit entspringt. Daraus folgt, dass es hilfreich ist, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Eine der besten Methoden, die Eifersucht zu überwinden sind beispielsweise schöne Erlebnisse ohne den Partner oder die Partnerin. Ob Sport oder Urlaub, Weiterbildung oder Kunst: Was einen persönlich mit Freude erfüllt und einem das Gefühl vermittelt, etwas geschafft zu haben, hilft dabei, ein positiveres Selbstbild zu entwickeln. Das Gefühl verschwindet zwar nicht sofort, aber mit der Zeit schwindet die Angst, den eigenen Partner/die eigene Partnerin nicht halten zu können.

Das heißt aber natürlich nicht, dass man nichts mehr mit dem Partner oder der Partnerin unternehmen soll. Im Gegenteil: Als Betroffene:r solltest du aktiv dafür sorgen, dass deine bessere Hälfte gerne bei dir ist und ihr euch einander wieder behutsam annähert und dadurch den Raum für gemeinsame Unternehmungen oder erotische Überraschungen schafft. In den meisten Fällen reagiert der Partner oder die Partnerin positiv darauf, was die eigenen Verlustängste schwinden lässt. Ratsam sind außerdem vertrauliche Gespräche mit guten Freund:innen oder professionellen Therapeut:innen.

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