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Was ist Cyber-Mobbing?

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In der englischen Sprache bedeutet "to mob" jemanden zu schikanieren. Grundsätzlich versteht man darunter verschiedene Formen der Belästigung, Rufschädigung oder die Nötigung Dritter über das Internet.

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Ein großer Anteil des Lebens unserer Jugendlichen hat sich in das Internet verlagert, daran gibt es keinen Zweifel. Freundschaften und Beziehungen werden heutzutage ganz selbstverständlich über soziale Netzwerke oder Instant-Messaging-Dienste wie WhatsApp gepflegt

Jeder siebte Jugendliche wird online gemobbt

Ende September 2014 stellte der Branchenverband BITKOM die Ergebnisse einer Umfrage von rund 1.000 Kindern und Jugendlichen aus ganz Deutschland vor. Dort gab jeder siebte Befragte an, er sei bereits im Alter von 10 bis 18 Jahren im Internet gemobbt worden, das Phänomen ist also weder neu noch unbekannt. Jemanden über das Netz anzugreifen oder zu verleumden erfordert natürlich weitaus weniger Mut, als dies im Angesicht des Opfers zu tun. Von daher ist zu befürchten, dass die Dunkelziffer noch höher ausfällt

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Cyber-Mobbing als perfides Geschäftsmodell

Im Jahr 2011 haben die Betreiber des Portals iShareGossip virtuelles Pöbeln zum Geschäftsmodell erkoren. Im Verzeichnis dieses Portals fehlte kaum eine Schule in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Mit wenigen Handgriffen war es darüber möglich, falsche Gerüchte oder Beleidigungen zu veröffentlichen, die aufgrund der Popularität der Seite von den Mitschülerinnen und Mitschülern zeitnah gelesen wurden. Es dauerte nur wenige Stunden, bis sich neue Einträge in einer Klassengemeinschaft herumgesprochen haben. Die Betreiber haben ohne Zweifel viel Geld an den Werbeeinnahmen verdient. An einer Überprüfung oder gar Korrektur der Aussagen war bei iShareGossip niemand interessiert. Da die Daten im Ausland vorgehalten wurden, konnte man sich als Betroffener juristisch nicht dagegen wehren. Glücklicherweise ist die Seite nicht mehr online, das Phänomen Cyber-Mobbing (oder Cyber-Bullying) hat dadurch aber nicht abgenommen. Es hat sich verlagert und findet derzeit vor allem in sozialen Netzwerken wie Facebook statt.

Mädchen sind häufiger Opfer

Dr. Bernhard Rohleder (BITKOM) bezeichnet Cyber-Mobbing als ein (weit) "verbreitetes Phänomen". Die Folgen können für die Betroffenen dramatisch sein. So ist es bereits bei Minderjährigen infolge einer virtuellen Attacke zu einem Selbstmord gekommen.

Laut der BITKOM-Umfrage sind unter den 10- bis 12-Jährigen bereits 9 % Opfer von Cyber-Mobbing oder Beleidigungen geworden. Unter den 13- bis 15-Jährigen sind es 16 Prozent. Unter den 16- bis 18-Jährigen sind es immerhin noch 15 Prozent. Mädchen sind von den Angriffen übrigens etwas häufiger betroffen als Jungen. Die meisten Befragten gaben an, über sie wurden Lügen verbreitet. Daneben wurden zumeist peinliche Fotos der betoffenen Personen ins Netz gestellt. Manchmal rächt sich die Ex-Freundin oder der Ex-Freund nach dem Ende der Beziehung mit der ungewollten Verbreitung von Nacktfotos oder Videos.

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Nehmen Sie Cyber-Mobbing ernst

Internet-Sicherheit

Cybermobbing

Etliche Jugendliche werden zu Mobbing-Opfern im Internet. Doch wie können sie sich schützen?

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Das Schlimme dabei: Die virtuellen Angriffe sind für die Jugendlichen wegen der modernen Technik ständig präsent. Dr. Rohleder kommentiert: "Im Gegensatz zu Hänseleien in der Schule können sich die Betroffenen dem Cyber-Mobbing kaum entziehen. Die Angriffe verfolgen sie über Smartphone und Computer an fast jeden Ort." Als Reaktion auf den schlechten Ruf werden Freundschaften gekündigt, Personen aus Gruppen entfernt oder sogar Hass-Seiten im Internet aufgezogen, um sich über das Opfer offen austauschen zu können. Zur eigentlichen Tat kommt dann oftmals die Ausgrenzung des sozialen Umfelds hinzu. Die Isolation der Mobbing-Opfer lässt die Situation dann noch brisanter erscheinen.

Wer von einem solchen Angriff noch nicht betroffen war, kann sich glücklich schätzen. Es ist trotzdem sinnvoll zu wissen, wie man darauf reagieren kann. Die Polizei bezeichnet Cyber-Mobbing nicht umsonst als eine neue Form der Gewalt.

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