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Prozess um Messerstecher

Lebenslange Haft für Barmbeker Messerstecher gefordert

  • Veröffentlicht: 19.02.2018
  • 12:20 Uhr
  • dpa
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Ein Toter und sechs Verletzte - das war die Bilanz einer Messerattacke in Hamburg-Barmbek. Zu Prozessbeginn hatte der angeklagte Palästinenser gestanden. Jetzt fordert die Bundesanwaltschaft lebenslange Haft.

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Nach der tödlichen Messerattacke in einem Hamburger Supermarkt hat die Bundesanwaltschaft am Montag eine lebenslange Freiheitsstrafe für den mutmaßlich islamistischen Angeklagten gefordert. Es sei zudem die besondere Schwere der Schuld festzustellen, sagte die Vertreterin der Bundesanwaltschaft, Yasemin Tüz, am Montag, vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht. Der heute 27 Jahre alte Palästinenser Ahmad A. habe sich des Mordes sowie versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in sechs Fällen schuldig gemacht. Die Tat sei islamistisch motiviert gewesen.

Wird eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt und außerdem die besondere Schwere der Schuld festgestellt, ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.

Verlesenes Geständnis

Der abgelehnte Asylbewerber hatte bei Prozessauftakt in einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung gestanden, am 28. Juli 2017 in einer Edeka-Filiale im Stadtteil Barmbek einen 50-Jährigen an einem Getränkeautomat erstochen und einen weiteren Kunden an der Fleischtheke schwer verletzt zu haben. Abschließend rannte er auf die belebte Einkaufsstraße «Fuhle» und verletzte fünf weitere Menschen.

Der psychiatrische Gutachter Prof. Norbert Leygraf hält den 27-Jährigen für voll schuldfähig. Ahmad A. leide weder an einer psychischen Erkrankung noch habe er bei seiner Tat unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden. Der Angeklagte habe ihm gesagt, «der Vorfall» sei nicht seine eigene Entscheidung, sondern Gottes Wille gewesen, erklärte Leygraf.

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