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"Unangemessenes und inakzeptables Verhalten"

Skandal: Hamburg schickt Berliner Polizisten heim

  • Veröffentlicht: 27.06.2017
  • 20:22 Uhr
  • dpa
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Öffentlich uriniert, halbnackt und Geschlechtsverkehr im Freien - Berliner Polizisten haben sich bei einem Einsatz in Hamburg alles andere als vorzeigbar verhalten. Die Hamburger Polizei schickte die Berliner Kollegen noch vor dem Einsatz wieder zurück.

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Wegen skandalösen Benehmens sind mehr als 220 Berliner Polizisten noch vor ihrem Einsatz beim bevorstehenden G20-Gipfel in Hamburg zurückgeschickt worden. In ihrer Unterkunft habe eine Minderheit der Berliner Beamten ein "unangemessenes und inakzeptables Verhalten" gezeigt, teilte ein Sprecher der Hamburger Polizei mit. Die Berliner Polizisten seien mit "sofortiger Wirkung"aus dem Hamburger Einsatz entlassen worden, sagte der Sprecher. Die Zeitung «B.Z." hatte zuvor darüber berichtet.

Die jungen Polizisten sollen in ihren Containerunterkünften auf einem Kasernengelände in Bad Segeberg, nordöstlich von Hamburg, exzessiv gefeiert und sich total daneben benommen haben. Zwei sollen auf dem Gelände in der Öffentlichkeit Geschlechtsverkehr gehabt haben, eine Polizistin soll im Bademantel mit einer Dienstwaffe hantiert haben, die Männer sollen - in einer Reihe stehend - in der Öffentlichkeit uriniert haben. Der Sprecher der Berliner Polizei, Thomas Neuendorf, sagte: "Es ist einfach nur peinlich, wie sich die Kollegen dort verhalten haben." Wie viele Polizisten an den Exzessen beteiligt waren, stand am Dienstagnachmittag nicht fest.

Polizeipräsident äußert Bedauern

Die Berliner Polizisten waren am Sonntag in der Lettow-Vorbeck-Kaserne angekommen und wurden am Montag wieder nach Hause geschickt. Mit der sofortigen Entlassung habe man deutlich gemacht, dass ein solches Verhalten "nicht akzeptabel" sei, teilte der Sprecher der Hamburger Polizei mit. Die Berliner Polizei werde weitere Untersuchungen einleiten. Laut der Berliner Behörde habe man Stellungnahmen angefordert und werde über Konsequenzen entscheiden.

Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer äußerte sein Bedauern über die Vorfälle. Er sagte aber auch: "Aber das kommt für uns natürlich zum rechten Zeitpunkt, noch weit vor dem Gipfel. Jeder weiß jetzt, die Hamburger Polizei fackelt nicht lange und schickt Einsatzkräfte wieder zurück."

Seit dem vergangenen Wochenende waren drei Hundertschaften - mehr als 220 - Berliner Polizisten in Hamburg. Sie sollten noch vor dem G20-Gipfel am 7. und 8. Juli von weiteren Kollegen aus Berlin abgelöst werden. Insgesamt sollen 1000 Polizisten aus Berlin die Kollegen in Hamburg unterstützen, aber nicht alle gleichzeitig.

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