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Zugverkehr teils gestoppt

Unwetterwarnung wegen Tief "Friederike"

  • Veröffentlicht: 18.01.2018
  • 12:53 Uhr
  • dpa
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© Patrick Seeger/dpa

Wieder einmal fegt ein heftiger Sturm über das Land. Besonders Reisende sollten ihre Pläne überdenken. Der Bahnverkehr ist teilweise eingeschränkt - in Nordrhein-Westfalen fährt gar nichts mehr. Und mancherorts sollten auch Schüler zu Hause bleiben.

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Mit schweren Böen und heftigem Regen ist Sturmtief «Friederike» in Teilen Deutschlands angekommen und sorgt für große Behinderungen im Bahnverkehr. In Nordrhein-Westfalen wurde der Nah- und Fernverkehr komplett eingestellt. In anderen Teilen Deutschlands gab es ebenfalls Einschränkungen. Auch der Flugverkehr war stellenweise von dem Sturm betroffen. In einigen Bundesländern fiel der Schulunterricht aus. Im Westen Deutschlands und auf dem Brocken im Harz wehte der Wind am Donnerstagvormittag besonders heftig - teils mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde.

«Friederike» wird der Vorhersage zufolge in einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen und dem südlichen Niedersachsen über Nord- und Mittelhessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und am Nachmittag bis nach Sachsen und Südbrandenburg ziehen. Der Wetterdienst warnte vor orkanartigen Böen.

Bahn nicht mehr mobil

Die Deutsche Bahn teilte am Donnerstagmorgen mit, dass sie den Bahnverkehr in NRW komplett einstellt. Betroffen seien sämtliche Verbindungen für den Regional- und auch für den Fernverkehr. Es sei unklar, wann die Strecken wieder freigegeben werden könnten.

Auf der Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main wurde der Bahnverkehr ebenfalls eingestellt. In Rheinland-Pfalz wurde der Verkehr zudem auf den Linien Mönchengladbach-Koblenz, Wesel-Koblenz und Koblenz-Köln bis auf weiteres gestoppt, wie das Unternehmen mitteilte. Wegen des Sturms drosselte die Bahn in Rheinland-Pfalz auf den anderen Strecken die Höchstgeschwindigkeit im Fernverkehr auf Tempo 140 und im Nahverkehr um 20 Prozent. Die Bahn riet allen Reisenden, sich online über den aktuellen Stand zu informieren.

Im Norden hat die Deutsche Bahn die Geschwindigkeit auf den Strecken zwischen Wolfsburg und Berlin sowie Hannover und Würzburg reduziert. ICE- und IC-Züge dürfen dort vorläufig maximal Tempo 140 fahren, teilte das Unternehmen mit. Entsprechend komme es zu Verspätungen.

Flieger bleiben am Boden

Auch mehrere Flughäfen strichen aus Sicherheitsgründen Flüge. Am Flughafen Düsseldorf fielen zehn Flüge aus. Auf dem Flughafengelände seien Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden, sagte ein Airport-Sprecher. So seien etwa Gepäckcontainer gesichert und die Flugzeughallen geschlossen worden. Auch die Fluggastterrasse sei vorsorglich geschlossen worden. Am Flughafen Köln/Bonn verschob die Fluggesellschaft Eurowings zwei Langstreckenflüge um rund drei Stunden nach hinten.

Auch am Flughafen München blieben einige Flieger am Boden. Bei der niederländischen Fluglinie KLM fielen alle Flüge von und nach Amsterdam aus. Wegen des schweren Sturms rief der niederländische Wetterdienst KNMI am Donnerstag Alarmstufe Rot für große Teile des Landes aus.

Kein Unterricht in den Schulen

Vielerorts - etwa im Oberharz und in Teilen von Mittelhessen - fiel der Unterricht aus. In vielen Städten in NRW wurden die Schulen am Vormittag geschlossen. In Oberfranken hat die Regierung alle Unterrichtsstunden ab 12.00 Uhr abgesagt, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte.

In Regionen, in denen Orkanböen drohen, empfehlen die Meteorologen, Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Sie warnen vor entwurzelten Bäumen, herabstürzenden Dachziegeln und Schäden an Gerüsten und Hochspannungsleitungen.

Nach Einschätzung eines DWD-Experten dürfte «Friederike» allerdings nicht so große Schäden anrichten wie Sturmtief «Xavier» im Oktober. Damals hätten die Bäume wesentlich mehr Laub getragen und damit dem Wind mehr Angriffsfläche geboten als jetzt im Januar, sagte DWD-Meteorologe Markus Eifried. Bei «Xavier» waren im Herbst sieben Menschen durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste getötet worden, der Bahnverkehr im Norden und Osten wurde lahmgelegt.

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