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Nordkoreak-Konflikt

Kim Jong Un bezeichnet Trump als dementen US-Greis

  • Veröffentlicht: 21.02.2018
  • 11:36 Uhr
  • dpa
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Der Krieg der Worte eskaliert weiter. Kim Jong Un bezeichnet Trump nun als dementen Greis, den er mit Feuer bändigen wolle. Nach den USA kündigt auch die EU neue Sanktionen gegen Pjöngjang an.

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Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat US-Präsident Donald Trump nach dessen Drohungen gegen Pjöngjang persönlich angegriffen und mit Vergeltung gedroht. «Ich werde den geisteskranken, dementen US-Greis gewiss und auf jeden Fall mit Feuer bändigen», zitierte ihn am Freitag die nordkoreanische Staatsagentur KCNA. Derweil kündigte nach den USA auch die Europäische Union neue Sanktionen gegen Pjöngjang an. Dabei soll es um ein Verbot von Investitionen in Nordkorea gehen, das für sämtliche Wirtschaftszweige gelten soll, wie es aus EU-Diplomatenkreisen hieß. Die Rede von Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York wird am Samstag erwartet.

Kim Jong Un erklärte, Trump müsse seine Drohungen gegen Pjöngjang «teuer bezahlen». «Was auch immer Trump erwartet haben könnte, werde er nun mit Folgen jenseits seiner Erwartungen konfrontiert», sagte Kim. Trump hatte am Dienstag bei der UN-Vollversammlung in New York gedroht, Nordkorea bei einem Angriff «total zu zerstören». Das Atomprogramm des Landes stellte er als Gefahr für die ganze Welt dar.

Einreiseverbote und Kontosperrungen

Der nordkoreanische Außenminister Ri Yong Ho drohte ungeachtet der Sanktionen laut südkoreanischer Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag mit einem möglichen neuen Atomtest. Bei diesem könne es die «stärkste Explosion einer Wasserstoffbombe» im Pazifischen Ozean geben, wurde Ri Yong Ho zitiert. Ri habe das in New York in Anspielung auf die Drohung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un mit «einer harten Gegenmaßnahme auf höchstem Niveau» gegen die USA gesagt. 

Die EU will die neuen Sanktionen im Oktober verabschieden. Diese Grundsatzentscheidung trafen die für Sicherheitsfragen zuständigen EU-Botschafter am Donnerstagabend, wie es aus EU-Diplomatenkreisen hieß. Dabei sollen auch Ölausfuhren in das Land künftig untersagt werden. Zudem sollen Einreiseverbote und Kontosperren für weitere nordkoreanische Personen, Organisationen und Unternehmen verhängt werden.

US-Präsident Donald Trump hatte kurz zuvor neue, harte Sanktionen gegen Nordkorea verkündet. Die Strafmaßnahmen der USA zielen darauf ab, jeglichen Handel mit Nordkorea zu unterbinden. Banken weltweit können künftig keine Geschäfte mehr mit Nordkorea abwickeln, ohne dabei straffrei Geschäftsbeziehungen in oder mit den USA zu unterhalten. «Jede Bank steht vor einer klaren Entscheidung», sagte Trump in New York. «Geschäfte mit den USA oder Geschäfte mit Nordkorea.»

Gabriel: Ernsthafte Bedrohung für den Weltfrieden

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und Südkoreas Präsident Moon Jae In begrüßten die Entscheidung Trumps. «Wir begeben uns auf eine neue Stufe des Drucks», sagte Abe. Japan unterstütze diesen Schritt «von Herzen». Auch Moon sagte, sein Land werde seine eigenen Schritte mit denen der USA eng abstimmen. Er betonte jedoch auch, es gehe seinem Land nicht um einen Kollaps des Nachbarstaates. Seoul und die Weltgemeinschaft unternähmen alles nur mögliche, um den Atomkonflikt mit Pjöngjang friedlich beizulegen.

Der UN-Sicherheitsrat hatte bereits im August und September zusätzliche Strafmaßnahmen gegen Nordkorea beschlossen. Grund sind die anhaltenden Atom- und Raketentests des kommunistischen Lands, die gegen internationales Recht verstoßen.

China rief Nordkorea erneut dazu auf, das Atomprogramm aufzugeben. Außenminister Wang Yi sagte in New York: «Wir rufen Nordkorea dazu auf, nicht weiter in die eingeschlagene gefährliche Richtung zu gehen.» Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un blieb der UN-Generaldebatte wie im vergangenen Jahr fern.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow warnte davor, Sanktionen im Alleingang zu verhängen, die über Strafmaßnahmen des UN-Sicherheitsrats hinausgehen. Wie falsch solch «einseitige Schritte» seien, habe sich am Beispiel des US-Embargos gegen Kuba gezeigt.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel bezeichnete das Atomprogramm des Landes in seiner UN-Rede als «eine ernsthafte Bedrohung für den Weltfrieden». Die Lösung dieser internationalen Krise sei so wichtig, weil Nordkorea sonst Nachahmer finden werde.

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