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Der künftige US-Präsident will seine Linie in der Wirtschaftspolitik durchziehen

Trump will größter Job-Beschaffer werden

  • Veröffentlicht: 11.01.2017
  • 19:33 Uhr
  • dpa
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Scharfe Kritik an Handelsabkommen, hohe Strafzölle und Warnungen an Firmen - für sein versprochenes gigantisches Job-Programm knüpft der designierte US-Präsident an seinen Kurs aus dem Wahlkampf an.

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Der künftige US-Präsident Donald Trump will seine angekündigte Linie in der Wirtschaftspolitik durchziehen und stellt den stärksten Jobaufbau aller Zeiten in Aussicht. "Wir werden der größte Arbeitsplatzbeschaffer sein, den Gott je geschaffen hat", sagte Trump am Mittwoch in New York auf seiner ersten Pressekonferenz nach der Wahl Anfang November. "Daran glaube ich, das versichere ich Ihnen." Man brauche aber etwas Glück, er sei aber zuversichtlich, sagte Trump.

Er kritisierte bei dem von den Märkten mit Spannung erwarteten Auftritt scharf die bisherigen Handelsabkommen der USA mit anderen Wirtschaftsräumen wie China, Japan oder Mexiko als "ganz schlechte" Deals - mit Milliardeneinbußen für die USA. Es gebe keine guten Handelsabkommen. Zugleich drohte Trump US-Unternehmen bei Produktionsverlagerungen nach Mexiko mit massiven Strafzöllen.

Verlagerungen von Werken nach Mexiko und dann ein Verkauf der dort hergestellten Produkte in den USA würden so nicht mehr funktionieren. Die Unternehmen müssten dafür nach den Worten von Trump einen "unglaublich hohen Zoll" und eine hohe Einfuhrsteuer zahlen. In den USA suchten schließlich 96 Millionen Menschen einen Job. Das seien die echten Zahlen - nicht die des Ministeriums.

Die mexikanische Währung Peso stürzte auf ein Rekordtief ab

Die Börsen reagierten leicht. Der US-Leitindex Dow Jones rutschte zunächst kurz ins Minus, drehte dann aber wieder ins Plus. Der deutsche Dax erreichte mit 11.692 Punkten den bisher höchsten Stand im noch jungen Börsenjahr. Der Kurs des Euro sank unter die Marke von 1,05 US-Dollar. Die mexikanische Währung Peso stürzte schon vor der Pressekonferenz auf ein Rekordtief ab.

Die Märkte weltweit hatten von dem Auftritt Aufschluss darüber erwartet, ob der Republikaner seine zuletzt harte Haltung zu Handelsabkommen und zu den Beziehungen zu China beibehalten würde und ob er es ernst meint mit seinem versprochenen Konjunkturprogramm. Seit seiner Wahl hatte sich der 70 Jahre alte Milliardär und Immobilienmanager nur über den Kurznachrichtendienst Twitter dazu geäußert und Unternehmensentscheidungen kommentiert.

Sein eigenes Firmenimperium will Trump an seine Söhne übertragen

Trump lobte Autobauer wie Ford und Fiat Chrysler, die angekündigt hätten, ihre Produktion nicht zu verlagern beziehungsweise in neue Werke in den USA zu investieren. "Das schätze ich sehr", sagte Trump Er hoffe, dass General Motors dem guten Beispiel folgen werde. Viele Unternehmen würden zurückkommen in die USA. Es müsse unter anderem dafür gesorgt werden, dass US-Pharmakonzerne zurückkehrten.

Dazu müssten Ausschreibungsregeln überarbeitet werden, sagte Trump. Für die großen Medikamenteneinkäufe gebe es offensichtlich keine guten Ausschreibungsverfahren. "Ich glaube, dass wir da besser werden können." Eine Ansage machte Trump auch an die US-Flugzeugbauer. Die Militärausgaben seien um Milliarden zu hoch, die Kosten müssten gedrückt werden: "Das müssen wir unbedingt ändern. Das werden wir im Wettbewerb tun."

Sein eigenes Firmenimperium will Trump kurz vor seinem Amtsantritt an seine beiden Söhne Eric und Donald Jr. übertragen. So sollten Interessenskonflikte vermieden werden, kündigte seine Anwältin an. Trump wird am 20. Januar vereidigt.

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