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Nations League

Dänische Nobodys schlagen sich tapfer

  • Veröffentlicht: 05.09.2018
  • 23:23 Uhr
  • dpa
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© Ronald Zak/AP/dpa

Weil sich Dänemarks Nationalspieler weigern, für ihr Land anzutreten, rücken unbekannte Halbprofis ins Rampenlicht und verblüffen mit ihrer Leistung.

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Dänemark hat sich mit einem Team aus Halbprofis und Hallenfußballern im Länderspiel in der Slowakei achtbar geschlagen. Die Mannschaft von Interimstrainer John Jensen, der einst für den Hamburger SV in der Bundesliga spielte, kam am Mittwoch beim 0:3 (0:2) in Trnava glimpflich davon. Schließlich spielte beispielsweise im Tor der 31-jährige Christoffer Haagh, der in seiner Karriere mehr als 50 Futsal-Länderspiele bestritt. Dazu bestand die Mannschaft vor allem aus Zweitliga-Spielern, die mitunter nebenbei studieren oder einem Job nachgehen.

Die Treffer für die Slowakei erzielten Adam Nemec (11.) und Albert Rusnak (37.). Außerdem traf der Däne Adam Fogt ins eigene Tor (79.).

Dänemarks Stars streiken

Der dänische A-Kader ist nicht zum Spiel angetreten, weil die Spieler im Streit mit dem Verband DBU über die Ausgestaltung von Werbeverträge stehen. Auch Nationaltrainer Age Hareide und sein Assistent Jon Dahl Tomasson, einst für den VfB Stuttgart aktiv, standen deshalb nicht zur Verfügung. Dänemark wollte das Spiel aber nicht absagen, um einer Strafe durch die Europäische Fußball-Union (UEFA) zu entgehen. Eine hohe Geldstrafe bis hin zum EM-Ausschluss hätte Dänemark gedroht.

Die DBU will die Slowaken für das Chaos finanziell entschädigen. Dem slowakischen Fußballverband soll nach DBU-Angaben eine Kompensation für die Einnahmeverluste beim Testspiel an diesem Mittwoch in der Slowakei gezahlt werden. Nachdem bekannt wurde, dass bei dem Testspiel in Bratislava nur eine Notelf antritt, wurden die Tickets mit nur einem Euro gehandelt.

Legende Olsen ist fassungslos

Der langjährige Nationalcoach Morten Olsen zeigte sich angesichts der Farce entsetzt. "Unverantwortlich gegenüber allen Fans und Fußball-Liebhabern" sei die Aktion gewesen. Der ganze Streit sei unnötig gewesen, da genug Zeit bestanden habe, um eine Lösung zu finden.

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