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Bayer in der CL weiter ohne Sieg

Dortmund feiert Sieg in Lissabon

  • Veröffentlicht: 18.10.2016
  • 23:07 Uhr
  • dpa
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Borussia Dortmund hat einen großen Schritt Richtung Achtelfinale in der Champions League gemacht, Leverkusen bleibt weiter ohne Sieg.

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Borussia Dortmund hat seiner enormen Personalmisere getrotzt und einen großen Schritt Richtung Achtelfinale in der Champions League gemacht. Auch ohne neun verletzte Profis gewann der BVB das erste von zwei mutmaßlichen Schlüsselspielen gegen Sporting Lissabon mit 2:1 (2:0).

Damit verteidigten die Dortmunder die Tabellenführung in der Gruppe F. Pierre-Emerick Aubameyang (9. Minute) und Julian Weigl (43.), dem sein erstes Pflichtspieltor als Profi gelang, sorgten vor 46 609 Zuschauern im Estadio José Alvalade für den verdienten Sieg. Bruno Cesars Gegentor (67.) blieb ohne Auswirkungen. Bei noch zwei ausstehenden Heimspielen hat das Team von Trainer Thomas Tuchel beste Chancen aufs Überwintern in der Königsklasse.

Die erheblich ersatzgeschwächten Dortmunder bekamen es spielerisch mit einem Kontrahenten auf Augenhöhe zu tun. Die frühe Führung gab den Gästen zwar Selbstvertrauen, doch in der Defensive präsentierte sich Tuchels Mannschaft notorisch anfällig. Erst Weigl sorgte mit seinem Treffer für etwas Ruhe im Dortmunder Lager. Seinen Anteil daran hatte auch Referee Damir Skomina: Der Slowene hatte unmittelbar davor eine umstrittene Aktion des früheren Wolfsburgers Bas Dost gegen BVB-Torhüter Roman Bürki an der Grenze des Fünf-Meter-Raums abgepfiffen, den anschließenden Treffer von Sebastian Coates ließ er nicht gelten. Statt des Ausgleichs fiel wenig später das 2:0.

In puncto Offensivpower zeigten sich die Westfalen diesmal wieder wesentlich besser aufgelegt als zuletzt in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen (0:2) und Hertha BSC (1:1). Mit zielgerichteten Angriffen und gewachsener Spielkultur brachten die Dortmunder die Portugiesen immer wieder in Bredouille, allein die Abschlussstärke fehlte ein ums andere Mal. Das galt speziell für Aubameyang, der allein in der ersten Halbzeit dreimal beste Möglichkeiten nicht verwerten konnte (18./34./36.), sich dafür aber gleich zum Auftakt einmal eiskalt präsentierte. In Sprintermanier überrannte der Gabuner zunächst Gegenspieler Ruben Semedo - und überwand dann mit einem punktgenauen Lupfer den verdutzten Keeper Rui Patricio.

Wie schon beim 6:0-Kantersieg im ersten Gruppenspiel bei Legia Warschau nutzte der BVB damit gleich seine erste Chance zur frühen Führung. Was folgte, waren Torraumszenen en masse auf beiden Seiten - und auch immer wieder enorm glückliche Momente für den BVB. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff lief der Brasilianer Elias mit einem Mal Felix Passlack davon und auf Bürki zu - der Schweizer aber konnte retten. Und wenig später erneut jubeln: Aus Ferndistanz beobachtete er Weigls sehenswerten Schlenzer ins lange Eck.

In der Pause heizte der Stadionsprecher den Sporting-Fans ordentlich ein, doch den Schwung von den Rängen konnten die Portugiesen zunächst nichts aufs Feld übertragen. Die Dortmunder agierten souveräner, bis ein folgenschwerer Fehler von Marc Bartra die Gastgeber wieder hoffen ließ. Ohne Not setzte der Verteidiger seinen Torwart mit einem miesen Rückpass unter Druck. Bürki blieb keine andere Wahl, als mit den Händen zum Ball zu gehen - den fälligen indirekten Freistoß aus acht Metern verwertete Bruno Cesar mit einem brachialen Schuss. Dortmunds Christian Pulisic (78.) vergab in einem heißen Schlussfinish mit einem Lattentreffer die Entscheidung - doch es reichte zum Sieg.

Bayer 04 in der CL weiter ohne Sieg

Bayer Leverkusen hat im 100. Königsklassen-Spiel seiner Vereinsgeschichte nicht die erhoffte Trendwende geschafft. Gegen Tottenham Hotspur reichte es für die Werkself trotz einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit nur zu einem 0:0.

Nach dem dritten Remis in der Gruppenphase der Champions League muss der Fußball-Bundesligist um den Einzug in die K.o.-Phase bangen. Mit drei Punkten rangiert Leverkusen in der sehr ausgeglichenen Gruppe E weiter einen Zähler hinter den Londonern. In zwei Wochen kommt es zum Wiedersehen im legendären Wembleystadion, wo die Spurs in dieser Saison ihre Heimspiele in der Königsklasse austragen.

Vier Tage nach dem ernüchternden 1:2 in der Bundesliga gegen Werder Bremen blieb Bayer vor 28 887 Zuschauern in der BayArena in der ersten Halbzeit hinter den eigenen Ansprüchen wieder zurück. Dabei hatte Trainer Roger Schmidt vor dem Spiel gesagt: "Wir wollen mutig spielen und diese Chance nicht vertun." Seine Idee: Stefan Kießling war überraschend erstmals in dieser Saison in der Startelf dabei.

Gemeinsam mit dem Mexikaner Chicharito stand er seit mehr als fünf Monaten wieder gemeinsam in der Anfangsformation. "Wir haben sehr lange daran gearbeitet, dass wir ihn wieder dahin kriegen. Er ist frisch und ein erfahrener Spieler", sagte Schmidt über den Routinier, der zum 70. Mal im Europacup spielte.

Doch einen Kießling-Effekt gab es nicht. Bayer spielte in der ersten Halbzeit viel zu umständlich. Der Spielfluss fehlte. Erst kurz vor der Halbzeit hatte Chicharito bei einem Fernschuss eine Torchance (44.). Die Londoner hatten vor dem Spiel großen Respekt vor Leverkusen geäußert. Nach einer taktisch geprägten Anfangsphase bemerkten die Spurs wohl, dass sie vor diesem Gastgeber keine große Angst zu haben brauchen.

Nach einem Zuspiel von Ex-Bayer-Angreifer Heung-Min Son schob Vincent Janssen (10.) ein - doch sein Passgeber stand knapp im Abseits. Englands Jungstar Dele Alli köpfte frei stehend vorbei (27.). Und dann hatte Bayer gleich doppeltes Glück. Janssen köpfte an die Latte, Erik Lamela (39.) konnte den Abpraller gegen Bernd Leno im Leverkusener Tor nicht verwerten. Bayer stand praktisch ständig in der Defensive.

Das Halbzeit-Fazit von Bundestrainer-Assistent Thomas Schneider fiel eindeutig aus: "Man sieht, warum sie in der Premier League noch ungeschlagen sind. Sie beherrschen alle Facetten des Spiels", sagte er über die Engländer.

Schmidt dürfte in der Kabine auch deutliche Worte gefunden haben. Bayer kam jedenfalls mit viel mehr Schwung auf den Platz zurück und hatte nun selber Pech. Chicharito (48.) scheiterte aus kurzer Distanz an Spurs-Keeper Hugo Lloris. Dass der Ball nicht im Tor war, war nur mit technischen Hilfsmitteln zu erkennen. Lloris parierte auch einen Freistoß-Knaller von Charles Aranguiz (57.). Dann musste Verteidiger Danny Rose gleich zweimal kurz vor der Linie für die Spurs klären.

Leverkusen hatte das Spiel jetzt im Griff, war kombinationsfreudig und torgefährlich. Auch gegen Admir Mehmedi (61.) musste Lloris parieren. Und Kießling: Auch er konnte den Franzosen (67.) aus kurzer Distanz nicht überwinden. Kurz vor Schluss sprang der Ball von seinem Knie ins Tor-Aus (84.). Spätestens jetzt war das 0:0 schmeichelhaft für die Spurs.

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