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"Fühlt sich so unfair an"

Juve hadert mit Last-Minute-K.o.

  • Veröffentlicht: 17.03.2016
  • 16:33 Uhr
  • dpa
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Drei Minuten fehlten Juventus Turin zum Königsklassen-Viertelfinale, dann schlug der FC Bayern eiskalt zu. Trauer und Wut wichen bei den Verlierern am Tag danach nur langsam dem Stolz auf die eigene Leistung. Viel Lob gab es für den Auftritt von Sami Khedira.

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Die Enttäuschung über das schmerzhafte Aus gegen den eiskalten FC Bayernsaß bei Sami Khedira am Tag danach noch tief. "So eine Niederlage tut weh", schrieb der Weltmeister von Juventus Turin nach dem 2:4 (2:2, 2:0) nach Verlängerung gegen die Münchner auf Facebook. "90 Minuten lang waren wir der verdiente Sieger. Es fühlt sich so unfair an, aber das ist der Sport", ergänzte der 28-Jährige, der im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinales bis zu seiner Auswechslung in der 68. Minute stark spielte.

Nach dem Schlusspfiff des dramatischen und packenden Duells war bei den Turinern die Enttäuschung über das verpasste Viertelfinale groß. "Wir hätten das Weiterkommen verdient gehabt", sagte Khedira. "Es ist ein bitterer Tag für uns." Torschütze Paul Pogba gab zu: "Es tut sehr, sehr weh so auszuscheiden. Das ist nicht gerecht." Und Kapitän Gianluigi Buffon ergänzte mit Blick auf das späte Tor der Gastgeber: "Das, was wirklich weh tut, ist der Ausgleich in der 90. Minute."

Starkes Juve

Der Serie-A-Tabellenführer, der die Münchner mit einer starken Leistung 90 Minuten am Rand einer Niederlage hatte, haderte aber auch mit den eigenen Patzern und der Schiedsrichterleistung. "Wir haben in der 90. Minute einen großen Fehler gemacht. Wir hätten den Ball besser klären können", urteilte Trainer Massimiliano Allegri. Khedira ergänzte: "Wir hatten Pech und hätten die Chancen besser ausspielen müssen. Mit einem dritten Treffer wäre es vorbei gewesen."

Dass es zur Halbzeit nicht schon 3:0 stand, war aus Sicht von Juves Sportdirektor Beppe Marotta vor allem die Schuld von Schiedsrichter Jonas Eriksson, der einem Treffer von Alvaro Morata die Anerkennung verweigerte. "Ich glaube, solche Situationen darf es nicht geben. Es ist ein Fehler, der sehr schwer wiegt", schimpfte er. Und auch der "Corriere dello Sport" klagte: "Der Schiedsrichter ist ein Desaster."

Doch es gab es auch Kritik an Allegri - vor allem, weil dieser beim Stand von 2:0 den starken Khedira vom Feld nahm. "Tuttosport" lobte die Leistung des Nationalspielers überschwänglich: "Er leitet die Aktion zum 1:0 ein, aber das ist nur die Kirsche auf der Torte mit den Zutaten Persönlichkeit, taktische Intelligenz und perfektes Lesen des Spiels." Der "Corriere dello Sport" meinte: "Khedira ist ein Computer und macht immer das Richtige. Ohne ihn geht Juve unter."

Pep lobt den Gegner

Doch bei aller Kritik und Enttäuschung waren die Juve-Profis auch stolz auf ihre Leistung. Selbst Bayern-Coach Pep Guardiola zollte dem Gegner Respekt: "Großes Kompliment für Juventus Turin. Es ist eine tolle Mannschaft, sie waren sehr, sehr stark." Allegri forderte sein Team auf, sich auf die Titelverteidigung in der Serie A und im Pokal zu konzentrieren. "Wir haben keine Zeit für Tränen und Enttäuschung. Auf uns warten wichtige Ziele", erklärte er. Torschütze Juan Cuadrado versprach: "Aus dieser Niederlage können wir viel Stärke ziehen."

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