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1. Runde im DFB-Pokal

Krawall-Fans vermiesen Hertha-Sieg

  • Veröffentlicht: 15.08.2017
  • 07:37 Uhr
  • dpa
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Zwei späte Tore bringen Hertha im Pokal eine Runde weiter. In den Fokus rückt aber das Geschehen neben dem Platz. Aufgrund von Ausschreitungen muss die Partie zweimal unterbrochen werden. Sogar ein Spielabbruch ist zwischenzeitlich möglich.

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Überschattet von schweren Fanausschreitungen hat Hertha BSC im Endspurt die 2. Runde im DFB-Pokal erreicht. Das Erstrundenspiel des Berliner Fußball-Bundesligisten beim Drittligisten Hansa Rostock am Montag musste gleich mehrfach unterbrochen werden, weil erst aus dem Hertha-Fanblock massiv Feuerwerkskörper abgeschossen wurden und später Rostocker Ultras in der Pufferzone ein Hertha-Banner verbrannten. «Ein Spielabbruch stand im Raum», sagte Hertha-Verteidiger Sebastian Langkamp. Die späten Tore zum 2:0 (0:0) für den Favoriten erzielten vor 22 400 Zuschauern Mitchell Weiser in der 86. Minute und Vedad Ibisevic (90.+2).

Man habe Szenen gesehen, «die kein Mensch im Fußballstadion sehen will», sagte Hertha Manager Michael Preetz. Trainer Pal Dardai meinte: «In meinem Leben habe ich so etwas noch nicht erlebt.» Sein Rostocker Kollege Pavel Dotchev sagte zu der Randale: «Leider gibt es immer schwarze Schafe, die alles kaputt machen.»

Rostocker Offensive ohne Durchschlagkraft

Preetz hatte sportlich eine «schwierige Aufgabe» an der Ostsee vorausgesagt und bereits die Anfangsphase bestätigte ihn. Der Drittligist präsentierte sich defensiv gut organisiert und ließ zunächst kaum Möglichkeiten der Berliner zu. Dardai hatte neben Kapitän Ibisevic mit Alexander Esswein eine zweite Spitze aufgeboten, die auch an den ersten beiden Halbchancen des Favoriten beteiligt war. Doch erst war Esswein nicht entschlossen genug (19.), dann verpasste Salomon Kalou dessen Hereingabe knapp (28.).

Den Rostockern, die zuletzt 2007/08 in der Bundesliga gespielt hatten, fehlten in der Offensive die Durchschlagskraft und die Ideen. Zwar mühte sich der wuchtige Marcel Ziemer als zentraler Stürmer, setzte auch immer wieder seinen Körper ein. Für Gefahr vor dem Hertha-Tor aber konnte Hansa nicht sorgen. Für die laufende Saison hatte der Nordclub sein Team mit Trainer Pavel Dotchev und zahlreichen Neuzugängen völlig neu aufgestellt.

Spieler in die Kabinen geschickt

Der zweite Durchgang hatte gerade begonnen, da unterbrach Schiedsrichter Robert Hartmann die Partie kurzzeitig. Die ersten richtigen fußballerischen Höhepunkte in den zweiten 45 Minuten setzten Vladimir Darida und Kalou. Zunächst traf Darida den Pfosten, den anschließenden Seitfallzieher von Kalou parierte Hansa-Keeper Janis Blaswich stark (63.).

Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende unterbrach Hartmann die Partie dann zum zweiten Mal. Der Referee schickte beide Teams in die Kabinen. Dort sei einiges diskutiert worden - ein Spielabbruch eingeschlossen, sagte Ibisevic. Die Berliner hätten das Spiel aber fortsetzen wollen.

Erst nach 18 Minuten ging es weiter - kurz darauf traf Weiser zum 1:0, ehe Ibisevic für die endgültige Entscheidung sorgte.

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