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Bundesliga

Union Berlins Höhenflug geht weiter

  • Veröffentlicht: 15.01.2021
  • 23:02 Uhr
  • dpa
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Nach dem FC Bayern und dem BVB überrumpelt Union Berlin auch das nächste Spitzenteam. Dank eines späten Treffers des eingewechselten Cedric Teuchert gewinnt Union gegen Bayer Leverkusen. Die Eisernen stehen nun zumindest vorübergehend auf einem Champions-League-Platz.

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Trainer Urs Fischer herzte seine Spieler, Manager Oliver Ruhnert griff sich fassungslos vor Freude an den Kopf. Union Berlin hat auch Bayer Leverkusen entzaubert. Die Werkself musste sich zum Auftakt des 16. Spieltags der Fußball-Bundesliga beim 1. FC Union Berlin nach dem Tor von Cedric Teuchert (88. Minute) mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und verpasste den Sprung auf Platz zwei direkt hinter den FC Bayern München. «Keine Mannschaft spielt im Moment gerne gegen uns», sagte Matchwinner Teuchert bei DAZN.

Nach dem deutschen Rekordmeister (1:1) und Borussia Dortmund (2:1) überrumpelten die Eisernen bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt am Freitag auch das nächste Topteam und kletterten vorläufig auf den vierten Platz direkt hinter Bayer. «Wir haben uns belohnt. Damit hat keiner gerechnet, dass wir da stehen, wo wir jetzt stehen. Es macht extrem viel Spaß», sagte Teuchert.

Leverkusen hätte mit einem Sieg bis auf einen Zähler an die Bayern heranrücken können, droht durch das vierte sieglose Liga-Spiel in Serie nun aber, den Anschluss nach ganz oben zu verlieren. Union blieb auch das achte Heimspiel und sechste Spiel insgesamt nacheinander ungeschlagen und setzt seine wundersame Überraschungssaison mit einem weiteren Coup unbeirrt fort.

«Wir werden wenig Zeit am Ball haben, die wollen einen offenen Schlagabtausch bekommen, das wollen wir nicht», hatte Bayer-Coach Peter Bosz vor der Partie bei DAZN gesagt. Die nicht An der Alten Försterei zugelassenen Union-Fans zündeten nach ein paar Minuten vor dem Stadion ein Feuerwerk, die Profis machten den Leverkusenern mit ihrem kompromisslosen Stil auf dem Rasen das Leben äußerst schwer.

Die Gäste bestimmten drei Tage nach dem DFB-Pokal-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt zwar das sportliche Geschehen, konnten sich aber nicht effektiv durchsetzen. Im Vergleich zum 4:1 gegen die Hessen rotierte Bosz dreimal: Statt Lars Bender, Wendell und Lucas Alario standen Aleksandar Dragovic, Daley Sinkgraven und Patrik Schick in der Startelf. Wegen seiner Knieprobleme schaffte es der 17 Jahre alte Jungstar Florian Wirtz erneut nicht in den Kader.

Seine Teamkollegen dominierten spielerisch, doch nach einer Viertelstunde hätte Union in Führung gehen können und müssen. Nach einem Eckball von Kapitän Christopher Trimmel kam Marvin Friedrich aus kurzer Entfernung völlig frei zum Kopfball, verfehlte aber das Tor um wenige Zentimeter. Bayer-Torwart Lukas Hradecky, gerade erst in seiner finnischen Heimat als «Sportler des Jahres 2020» ausgezeichnet worden, wäre vermutlich chancenlos gewesen. Keine Mühe hatte er zuvor bei einem Distanzschuss von Robert Andrich (5.).

Ansonsten aber beschränkten sich die Berliner anfangs konsequent auf Defensivarbeit und kompensierten auch einen personellen Rückschlag. Der zuletzt zweimal erfolgreiche und in Bestform aufspielende Sheraldo Becker musste nach 25 Minuten offenbar wegen muskulärer Probleme ausgewechselt werden; für ihn kam Cedric Teuchert.

Leverkusen suchte mit seinem Geschwindigkeitsplus in der Offensive die Lücke in der Union-Verteidigung und näherte sich gen Ende der ersten 45 Minuten auch einem Torerfolg an. Nadiem Amiri und Kerem Demirbay (38.) und Julian Baumgartlinger (41.) hatten die Möglichkeit zum 0:1, vergaben aber aussichtsreiche Möglichkeiten.

Auch nach dem Seitenwechsel ging das Konzept von Union-Coach Urs Fischer voll auf. Auch in Halbzeit zwei gehörten die ersten Großchancen den Gastgebern. Teuchert tauchte frei vor Hradecky auf, sein Schuss ging jedoch an den Innenpfosten (50.). Zehn Minuten später verfehlte er nach einem weiteren Konter erneut nur knapp das Bayer-Tor (61.). Auf der anderen Seite wurde es am gefährlichsten, als Andrich mit einem Rückpass aus kurzer Distanz seinen eigenen Torwart Andreas Luthe in Schwierigkeiten brachte (64.). Union blieb gefährlich und frech - und belohnte sich zwei Minuten vor dem Abpfiff mit dem Siegtreffer des eingewechselten Teuchert.

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