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Sechs Prozent mehr Lohn

Beamtenbund fordert Trendwende für Gehälter im öffentlichen Dienst

  • Veröffentlicht: 25.02.2018
  • 17:03 Uhr
  • dpa
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Bei der anstehenden Tarifrunde wollen Beamte von den steigenden Steuereinnahmen profitieren - durch höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Das Institut der deutschen Wirtschaft hält mit einer Studie dagegen.

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Vor dem Start der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst pocht der Beamtenbund dbb auf eine Trendwende hin zu attraktiveren Arbeitsbedingungen. "Wir hatten jahrelang Personalabbau, Arbeitsverdichtung, Überalterung und ansteigende Krankenstände. Es ist höchste Zeit, den öffentlichen Dienst wieder attraktiver zu machen", sagte der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Hier müssen wir 2018 eine Trendumkehr schaffen."

Minimum: Ein Plus von 200 Euro pro Monat

Die Gewerkschaften ziehen mit der Forderung von sechs Prozent mehr Lohn in die Tarifrunde für rund 2,3 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen. Mindestens soll es 200 Euro pro Monat mehr geben. Die Verhandlungen beginnen an diesem Montag in Potsdam. Verhandelt wird unter anderem für Erzieher und Sozialarbeiter, Mitarbeiter von Müllabfuhr, Straßenreinigung und Krankenhäusern sowie Bundespolizisten. Die Schlussrunde ist für Mitte April vorgesehen.

"Der erste Schritt ist eine spürbare Einkommensverbesserung für die Beschäftigten und dabei sind die jüngsten Abschlüsse in der Privatwirtschaft natürlich eine Benchmark – denn mit denen konkurrieren wir auf dem Arbeitsmarkt", sagte Silberbach. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag) sagte er: "Wir werden nicht akzeptieren, dass die Gemeinden ihre Haushalte auf dem Rücken der Beschäftigten sanieren. Nach einigen mageren, maßvollen Jahren sind jetzt die Kolleginnen und Kollegen dran."

Beamte liegen vorne 

Laut einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben die Staatsbediensteten zwar einen Nachholbedarf gegenüber der Privatwirtschaft. Allerdings hätten sie in den vergangenen Jahren spürbar aufgeholt, heißt es in der Studie, die der "Rheinischen Post" vorliegt. Nimmt man als Ausgangswert das Gehaltsniveau zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung, dann hinkte laut der Betrachtung des IW-Tarifexperten Hagen Lesch der öffentliche Dienst der Gesamtwirtschaft um elf Prozent hinterher. Seit dem Jahr 2000 betrage die Differenz nur noch 1,1 Prozent. Und seit 2008 seien die Tarifverdienste im öffentlichen Dienst um 28,5 Prozent gestiegen, in der Gesamtwirtschaft aber nur um 25,3 Prozent, heißt es in der IW-Studie.

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