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Zu heiß für Gartenarbeit

Grüner Branche droht schlechteres Geschäft

  • Veröffentlicht: 04.08.2018
  • 16:13 Uhr
  • dpa
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Viele Gartenfreunde machen es sich bei der Hitze lieber auf Liegen gemütlich. Die Branche wird Dünger, Hacken und Spaten nicht los.

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Grillwürste statt Geranien: Im heißen Sommer 2018 entspannen viele Gartenfreunde offenbar lieber im Freien, statt in Beet und Balkonkasten den Kampf gegen die Dürre aufzunehmen. Gute Geschäfte macht die grüne Branche nach einer aktuellen Umfrage des Industrieverbands Gartenbau (IVG) derzeit vor allem mit Gartengrills, Outdoor-Möbeln und Bewässerungsanlagen. Deutlich weniger gefragt sind dagegen Zubehör für die Gartenarbeit wie Dünger, Pflanzenschutzmittel oder Geräte wie Hacken oder Spaten.

Bewässerungsanlagen gefragt

"Die Leute arbeiten nicht gern im Garten bei der Hitze", klagt IVG-Sprecher Stefan Pohl. Auch der Hobbygartenmarkt sei von den Problemen betroffen, die derzeit in der Landwirtschaft zu beobachten seien. "Viele Pflanzen können den hohen Temperaturen nicht standhalten - sie wachsen sehr langsam oder gehen gar ein", so Pohl. Die Auswirkungen der Dürre seien bereits in vielen Gärten zu besichtigen. Um so mehr gefragt seien Bewässerungsanlagen.

Bei einer Umfrage unter den rund 140 Mitgliedsunternehmen des Industrieverbands hatten vier von zehn der befragten Firmen dem bisherigen Geschäftsverlauf keine gute Note mehr gegeben. Etwa jedes achte Unternehmen (13 Prozent) bezeichnete die aktuelle Lage sogar als ausgesprochen schlecht. Ob die Branche 2018 insgesamt mit einem sinkenden Umsatz rechnen müsse, sei noch unklar, hieß es. Die schlechten Geschäfte in einigen Bereichen ließen dies allerdings vermuten. Im vergangenen Jahr hatte die Branche einen Umsatz von 18,33 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Hauptaufenthaltsort: Terrasse

"Einige Kunden kaufen noch Pflanzen nach, denn bei diesem Wetter wird der Garten oder die Terrasse zum Hauptaufenthaltsort", so Olaf Beier, Vorsitzender des Bundesverbands der Einzelhandelsgärtner. Wie ihre Kunden auch, seien die Gärtnereibetriebe durch Trockenheit und Hitze zunehmend gefordert. So würden durch technisch gesteuerte Systeme Temperatur, Luftfeuchte und Bewässerung reguliert und eine Überhitzung der Pflanzen verhindert. Eine verstärkte Nachfrage nach trockenheitsresistenten Pflanzen sei jedoch noch nicht feststellbar, sagte Beier.

Beim Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) setzt man dagegen im Kampf gegen die Trockenheit noch auf Handarbeit mit der Gartenhacke. Wichtig sei das Auflockern des Bodens, um die Verdunstung zu reduzieren, erläuterte ein Sprecher des Kleingärtner-Verbands. Wegen der Hitze müsse notfalls in den Morgen- und Abendstunden gehackt werden.

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