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Air-Berlin-Gläubiger verhandeln mit Lufthansa

Lufthansa soll das größte Stück vom Kuchen bekommen

  • Veröffentlicht: 21.09.2017
  • 20:12 Uhr
  • dpa
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© Wolfgang Kumm/dpa

Eine Entscheidung ist es noch nicht, aber die Richtung scheint klar: Lufthansa soll bei Air Berlin das größte Stück vom Kuchen haben. Doch der Weg dahin ist noch lang.

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Die Gläubiger der insolventen Air Berlin verhandeln über einen Verkauf großer Teile der Fluggesellschaft exklusiv mit der Lufthansa. Der deutsche Marktführer könnte demnach unter anderem die Air-Berlin-Tochter Niki übernehmen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Verhandlungskreisen erfuhr. Für weitere Teile werde mit Easyjet und wahrscheinlich Condor verhandelt. Die Verhandlungen sollen demnach noch bis zum 12. Oktober dauern.

Die verlustreiche Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, nachdem der Großaktionär Etiahd weitere finanzielle Unterstützung ausgeschlossen hatte. Bis Freitag waren mindestens sechs Angebote für die komplette Fluggesellschaft oder Teile davon eingegangen. Der Ferienflieger Niki zählte dabei zu den begehrtesten Teilen der Air Berlin. An den Langstrecken hatten die Bieter kaum Interesse.

Langstrecke will niemand

Die Gläubiger hatten den ganzen Donnerstag in Berlin beraten. Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr hatte am Vorabend angekündigt, der Konzern wolle die 38 bereits angemieteten Mittelstrecken-Maschinen und 20 bis 40 weitere Flugzeuge von Air Berlin kaufen. Käme es so, würde Lufthansa etwa die Hälfte der Flotte übernehmen.

«Wir glauben, bald bis zu 3.000 neue Mitarbeiter begrüßen zu können», hatte Spohr gesagt. In welchem Umfang mit Easyjet und eventuell Condor verhandelt wird, war am Donnerstag noch offen. Condor hatte sich mit dem Niki-Gründer zusammengetan, dem früheren Rennfahrer Niki Lauda. Easyjet interessiert sich für Kurz- und Mittelstrecken.

Air Berlin hat insgesamt mehr als 8.000 Beschäftigte und 144 Flugzeuge. 38 davon samt Besatzungen hat Eurowings schon geleast, die Lufthansa-Billigtochter wirbt auch neues Personal an.

Zu den Bietern zählten auch die British-Airways- und Iberia-Mutter IAG (International Airlines Group). Angebote kamen auch von den Unternehmern Utz Claassen, Hans Rudolf Wöhrl und verspätet auch von Jonathan Pang, dem chinesischen Betreiber des Flughafens Parchim.

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