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Rekordjahr möglich

VW fährt Milliardengewinn ein

  • Veröffentlicht: 30.10.2019
  • 20:00 Uhr
  • dpa
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Auch dank eines boomenden Geschäfts mit SUVs läuft die Gewinnmaschine bei Volkswagen weiter. In Wolfsburg bahnt sich wieder ein Rekordjahr an. Die E-Offensive kann starten.

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Rekordverkäufe in Sicht und bisher kaum Folgen der Konjunkturschwäche: Mit einem stark gestiegenen Gewinn im Rücken kann Volkswagen seine neue Elektrowagen-Serie an den Start bringen. Vor allem das Geschäft mit SUVs boomt weiter, gleichzeitig sinken die Ausgaben für den Dieselskandal. Kurz vor dem Produktionsbeginn des E-Modells ID.3 Anfang kommender Woche meldete der weltgrößte Autokonzern am Mittwoch gute Zahlen zum abgelaufenen 3. Quartal.

Unterm Strich legte das Ergebnis von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von rund 2,7 Milliarden auf knapp 3,8 Milliarden Euro zu. Die in vielen Ländern abflauende Nachfrage stimmt VW aber vorsichtig.

Weltweiter Absatz steigt

Auch im laufenden Geschäft verdienten die Wolfsburger insgesamt deutlich mehr. Vor Sondereinflüssen stieg der Gewinn im 3. Quartal um 37,2 Prozent auf etwa 4,8 Milliarden Euro. Im bisherigen Jahresverlauf von Januar bis September betrug der Zuwachs hier 11,2 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro.

Seit Bekanntwerden der Software-Manipulationen von Dieselmotoren im Herbst 2015 hat der Konzern mehrere Milliarden Euro für Vergleiche, Strafen und andere Rechtskosten verbucht. Diese Ausgaben gingen aber im 3. Quartal von 800 (2018) auf 275 Millionen Euro zurück. Zwischen Januar und September reduzierten sie sich von 2,4 Milliarden auf 1,3 Milliarden Euro. Rechnet man die Folgen von "Dieselgate" ein, blieben als Gewinn im dritten 3. noch 4,5 Milliarden Euro, ein Zuwachs um mehr als 2/3. In den ersten 9 Monaten kletterte der Gewinn auf dieser Basis um 1/4 auf 13,5 Milliarden Euro.

Volkswagen-Finanzchef Frank Witter erklärte, man behaupte sich "gut in einem herausfordernden Marktumfeld". Gegen den Trend der vielerorts kriselnden Auto-Neuzulassungen erhöhte Volkswagen seinen Anteil am Pkw-Weltmarkt von 12,2 auf 12,7 Prozent.

SUV-Geschäft läuft rund

Der Umsatz im 3. Quartal nahm um 11,3 Prozent auf 61,4 Milliarden Euro zu. Zwischen Januar und September lag er insgesamt bei 186,6 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 6,9 Prozent.

Im Absatz spiegelt sich das robuste Geschäft ebenfalls wider. Von Januar bis September wurde der Konzern knapp 8 Millionen Fahrzeuge los, vor einem Jahr waren es 8,1 Millionen. Für die eigenen Auslieferungen rechnet Volkswagen damit, den Rekordstand aus 2018 (10,8 Millionen Stück) halten zu können.

Die Kernmarke VW Pkw setzte in den ersten neun Monaten 2,8 Millionen Autos ab. Dabei lief besonders das SUV-Geschäft rund: Witter zufolge lag der Anteil von Modellen wie T-Roc, Tiguan, Touareg und Atlas an den Auslieferungen bei einem Drittel aller Fahrzeuge. Den neuen Abgasstandard WLTP, der im Herbst 2018 noch für Verzögerungen gesorgt hatte, habe man "in diesem Jahr deutlich besser bewältigt".

VW erhöht Entwicklungsausgaben

Bei der VW-Hauptmarke gelang ein Umsatzsprung um 4,7 Prozent auf 65,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sonderfaktoren wuchs im Vorjahresvergleich von 2,3 auf 3,2 Milliarden Euro. Der Dieselskandal kostete das Unternehmen in dieser Sparte weitere 700 Millionen Euro.

Auch bei Skoda, Seat und den schweren Nutzfahrzeugen (Scania/MAN) gab es Steigerungen. Bei der Oberklassetochter Audi ist das Bild jedoch gemischter: Im laufenden Geschäft verdienten die Ingolstädter noch 3,2 Milliarden Euro (2018: 3,7 Mrd Euro), Umsatz und Absatz sanken ebenfalls. Die steigenden Verkaufszahlen trieben auch den Umsatz bei Porsche nach oben - zugleich drückten aber die immer noch hohen Kosten und das Dieselskandal-Bußgeld aus dem Mai auf den Gewinn.

Auch um seine Elektroauto-Offensive voranzutreiben, hat der Konzern im 3. Quartal fast 1/5 mehr in Forschung und Entwicklung investiert: 3,7 Milliarden Euro gab VW dafür aus. Die mit Abstand wichtigsten Projekte sind der weitere Hochlauf der E-Mobilität mit dem ID.3 ab November sowie der Golf 8, der ab Dezember in Deutschland und Österreich in den Verkauf geht. Von Januar bis September nahmen die Entwicklungskosten um 8,6 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro zu.

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