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"Chancenplan" nicht ausgereift

Wirtschaft kritisiert Schulz' «Zukunftsplan»

  • Veröffentlicht: 18.07.2017
  • 07:53 Uhr
  • dpa
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© Monika Skolimowska/dpa

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sieht seine Pläne als gerechte Lösung. Die Wirtschaft jedoch sieht das anders - Schulz plane an der Realität vorbei.

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Die Wirtschaft übt scharfe Kritik am sogenannten Zukunftsplan von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz. Im Zentrum steht das versprochene «Chancenkonto», ein Guthaben von bis zu 20.000 Euro für jeden Bürger zugunsten von Weiterbildung und Existenzgründung.

Die Pläne seien nicht praktikabel

«Das Chancenkonto ist nicht gedeckt», sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Es geht ins Geld und die Finanzierung ist völlig unklar.» Außerdem sollten Förderinstrumente gezielt am Bedarf ausgerichtet und nicht nach dem Gießkannenprinzip eingesetzt werden. «Wer konkret Hilfe benötigt, hat schon heute viele Förderinstrumente zur Auswahl», sagte Kramer.

Die Unternehmen sollen entscheiden

Ähnlich argumentierte der Vize-Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Achim Dercks. «Die Unternehmen fürchten, dass sie dieses Geld zwar aufbringen müssen, aber keinen Einfluss darauf haben, wohin es fließt», führte er im «Handelsblatt» weiter aus. «Wenn nicht die Unternehmen über berufliche Aus- und Fortbildung entscheiden, besteht die Gefahr, dass wir mit hohem finanziellen und organisatorischem Aufwand Menschen am Bedarf der Betriebe vorbei qualifizieren.»

Schulz steht hinter "Chancenkonto"

Schulz verteidigte seinen Plan. Statt eines Status quo unter Merkel biete seine Partei ein Zukunftsprogramm, das Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stelle, sagte Schulz bei einem Leserforum der «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» am Montagabend.

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