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Vierlings-Geburt bei Kühen stehen bei 1:11 Millionen

Vierlings-Kälber: Wer nimmt sie auf?

  • Veröffentlicht: 22.02.2018
  • 10:57 Uhr
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© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kuh Vierlinge kriegt, ist äußerst gering. Im Allgäu gibt es nun so einen Fall - doch die vier Kälber sind Mastvieh und damit eigentlich dem Schlachttod geweiht. Ein Aufruf des Besitzers könnte ihnen das Leben retten.

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Das ist eine absolute Seltenheit im Stall: Die Kuh eines Bauern im Allgäu hat mit einem Wurf gleich vier gesunde Kälber auf die Welt gebracht. Aber Elsa, Carlos, Leo und Stella droht der Schlachthof - denn bei diesen Tieren handelt es sich um eine Mastrasse. Aber vielleicht wendet sich das Blatt noch.

Wahrscheinlichkeit: 1:11 Millionen

"Ich hab' nicht mal mit einer Zwillingsgeburt gerechnet", sagte Bauer Hansjörg Braun am Freitag. Die Vierlinge wurden vor rund zwei Wochen auf Brauns Hof in Grünenbach nahe Lindau geboren - und sie sind gesund. Ein normales Kalb wiegt laut Braun etwa 35 Kilo. Die Vierlinge brachten am Anfang nicht mal 20 auf die Waage. "Aber die Kälber haben zugenommen, die sind munter und topfit", sagte er. Sie sind nun in vier Einzelboxen untergebracht und werden mit Nuckeleimern gefüttert. Die Mutterkuh Carmen sei zu schwach, um die Kälber zu versorgen, sagte Braun. Nach der Geburt hatte der Tierarzt Johannes-Georg von Olnhausen sie einige Zeit wegen Kalziummangels und Stoffwechselproblemen behandelt. "Das ist eigentlich ein Wunder, dass die alle überlebt haben", sagte der Tierarzt. Er habe gelesen, dass die Wahrscheinlichkeit von Vierlings-Kälbern bei 1:11 Millionen liege. Er glaube aber, die Wahrscheinlichkeit sei noch niedriger.

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Typische Mastrasse

"Vierlinge sind wirklich absolut selten, und wenn sie dann noch leben - das ist wirklich minimal", sagte auch Rainer Martin von der Klinik für Wiederkäuer der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Schon die Wahrscheinlichkeit einer Drillingsgeburt liege bei höchstens einem Prozent. Die Vierlinge sind eine Kreuzung aus den Rassen Weißblauer Belgier und Deutschem Braunvieh. Das ist nach Auskunft des Rinderzuchtverbands eine typische Mastrasse - damit führt ihr Weg eigentlich früher oder später in den Schlachthof. Aber Brauns Enkeln sind die Vierlinge sehr ans Herz gewachsen. Deshalb sucht der Opa jetzt nach einem Liebhaber, der den Kälbern ein gutes Zuhause geben kann. Die Besonderheit der Mehrlingsgeburt könnte ihnen am Ende also das Leben retten. (dpa)

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