Landwirtschaft in der Eisenzeit
Nordrhein-Westfalen: 2.000 Jahre alte Siedlung gefunden
- Veröffentlicht: 09.07.2020
- 15:07 Uhr
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Archäologen gelingt im nordrhein-westfälischen Warendorf die Sensation: Sie haben die Relikte einer über 2.000 Jahre alten Siedlung entdeckt. Inmitten der Siedlung befinden sich zwei mysteriöse Kreisgräben.
Spuren aus Eisen- bis Bronzezeit
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gab in einer Pressemeldung bekannt, dass Wissenschaftler in Warendorf nahe Münster auf eine eisenzeitliche Siedlung gestoßen sind. Zum Fund gehören neben Häusergrundrissen auch neun Getreidespeicher und zwei Kreisgräben.
Die verkohlten Getreidereste in den Speichern zeigen, dass an der Stelle früher sehr intensiv Landwirtschaft betrieben wurde. Bernhard Stapel, Archäologe beim LWL, sagt: "Wir gehen davon aus, dass es sich um eine über Jahrhunderte hinweg existierende Siedlung handelt." Neben Spuren der Eisenzeit wurden auch Überreste aus Bronze- und Kaiserzeit ausgegraben.
Die Archäologen haben in Warendorf nicht auf gut Glück gegraben, sondern legten die Fläche im Zuge einer Voruntersuchung wegen einer geplanten Neubebauung frei.
Im Clip: Mehr als 2.000 Jahre bewohnt - rätselhafte Siedlung in NRW entdeckt
Rätselhafte Kreisgräben
Einer der bedeutenden Funde in der Eisenzeit-Siedlung stellt die Forscher vor besonders große Rätsel. Wofür haben die Siedlungsbewohner zwei Kreisgräben mit einem Durchmesser von etwa drei Metern benötigt?
"Leider ist der Befund nur schlecht erhalten, sodass wir über die Datierung der Befunde und deren eindeutige Interpretation momentan nur spekulieren können", sagt Grabungsleiter Dr. Ingo Pfeffer. Von Gräbern bis hin zu Wassergruben könnten die Kreise quasi alles sein.
Das nächste Jahr könnte hier Licht ins Dunkel bringen. Für 2021 ist nämlich die Untersuchung einer an die freigelegte Siedlung angeschlossene Fläche geplant. Was die Archäologen da wohl zutage fördern?
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