Gegen Hetze und Gewalt
Zehntausende demonstrieren in Köln gegen die AfD
- Aktualisiert: 17.01.2024
- 08:21 Uhr
- Franziska Hursach
Nach den Enthüllungen zu rechtsradikalen Abschiebefantasien einiger AfD-Politiker:innen mehrt sich der Widerstand gegen die Partei. Trotz Kälte zogen in Köln Zehntausende protestierend durch die Innenstadt.
Das Wichtigste in Kürze
Nach Protesten in Berlin und Leipzig haben sich auch in Köln Tausende Demonstranten versammelt.
Die Polizei berichtete von einer "durchweg friedlichen" Stimmung.
Auch in Schwerin kam es am Dienstagabend zu einer Demonstration gegen die AfD und Rechtsextremismus.
Mehr als 10.000 Menschen haben am Dienstagabend (16. Januar) in Köln gegen die AfD demonstriert. Der Andrang war so groß, dass die Seitenstraßen zum Heumarkt überfüllt waren.
"Durchweg friedliche" Stimmung
In einem langen Demonstrationszug marschierten die Teilnehmenden anschließend bei Eiseskälte quer durch die Innenstadt bis zum Neumarkt und dann über die Deutzer Brücke auf die andere Rheinseite. Dabei riefen Tausende: "Ganz Köln hasst die AfD!"
Obwohl die Gegend "komplett ausgelastet" sei, herrsche eine "durchweg friedliche" Stimmung, so ein Polizeisprecher laut der Deutschen Presse-Agentur. Laut Polizeiangaben wurde die Teilnehmerzahl auf "mehrere Zehntausend" geschätzt.
Im Video: Tausende Menschen setzen Zeichen im Kampf gegen Rechts
Tausende Menschen setzen Zeichen im Kampf gegen Rechts
Viele Demonstrant:innen schwenkten selbst gemachte Plakate und Transparente, auf denen Slogans wie "Wir sind bunt! Wir sind mehr!", "AfD - Wegbereiter des Faschismus" und "Nazis essen heimlich Döner" standen. Auf mehreren Transparenten wurde ein Verbot der AfD gefordert. Auch EU-Flaggen und Regenbogenfahnen wurden mitgeführt, christliche Gruppen waren ebenso vertreten wie Anhänger:innen der Marxistisch-Leninistischen Partei.
Im Video: AfD-Politiker sollen sich bei Geheimtreffen mit Rechtsextremen beraten haben
AfD-Politiker sollen sich bei Geheimtreffen mit Rechtsextremen beraten haben
In Schwerin wurde am Dienstagabend ebenfalls gegen das Erstarken der AfD und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Nach Polizeiangaben folgten etwa 1.600 Schwerinerinnen und Schweriner dem Aufruf "Laut gegen Rechts". Initiiert wurde die Aktion von der Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future in Schwerin.
Anlass für die Demonstrationen war das kürzlich bekannt gewordene Rechten-Treffen in einer Villa in Potsdam. Dabei hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, im vergangenen November nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Damit meinen Rechtsextreme in der Regel, dass eine große Zahl Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Als Reaktion darauf hatte es bereits am Wochenende bundesweit mehrere Demonstrationen gegeben.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa