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Verfahren in New York

Pornostar-Prozess: Ex-Mitarbeiterin von Trump packt über seine Twitter-Vorlieben aus

  • Aktualisiert: 16.05.2024
  • 12:03 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump geht am Ende des Tages seines Schweigegeldprozesses in New York zu den Medien.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump geht am Ende des Tages seines Schweigegeldprozesses in New York zu den Medien.© Angela Weiss/AFP Pool via AP/dpa

Der Ex-Präsident war in seiner Amtszeit für seine zahlreichen Tweets berühmt-berüchtigt. Jetzt wurde im Detail bekannt, wie sie zustande kamen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an den Pornostar Stormy Daniels muss sich Donald Trump derzeit in New York vor Gericht verantworten.

  • Dabei kommen immer wieder auch neue Details über den Ex-US-Präsidenten auf den Tisch.

  • Jetzt hat eine frühere Mitarbeiterin verraten, wie sie bei Trumps Tweets mitgeholfen hat.

Der Strafprozess gegen den Donald Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an Pornodarstellerin Stormy Daniels bringt immer wieder neue Geheimnisse über den ehemaligen US-Präsidenten ans Tageslicht. Jetzt hat sich in dem Verfahren vor einem New Yorker Gericht Trumps frühere Mitarbeiterin Madeleine Westerhout zu den Twitter-Vorlieben ihres Ex-Vorgesetzten geäußert.

Westerhout berichtete laut BBC über ihre Aufgaben bei der Vorbereitung Trumps auf seinen Amtsantritt im Jahr 2016 und während seiner Zeit im Weißen Haus. 2019 war Westerhout von Trump entlassen worden. Sie äußerte sich vor allem über Trumps berühmt-berüchtigte Tweets während seiner Amtszeit. Es habe bestimmte Wörter gegeben, die Trump in Großbuchstaben haben wollte, wie etwa "Country" (Land), so Westerhout. Sie ergänzte: "Er mochte Ausrufezeichen."

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Trump diktierte seine Tweets 

Obwohl er ein begeisterter Twitter-Nutzer gewesen sei, habe der Ex-Präsident es vorgezogen, sie zu rufen, um ihr seine Beiträge zu diktieren. Sie habe sich dann Notizen machen und den Entwurf schnell abtippen müssen. Manchmal wollte Trump auch, dass sie die Tweet-Entwürfe ausdrucken ließ, damit er sie von Hand bearbeiten konnte. Westerhout führte weiter aus, dass Trump in dieser Zeit ihrer Erinnerung nach weder einen Computer besaß noch eine E-Mail-Adresse hatte.

Die ehemalige Mitarbeiterin packte noch weitere Details über ihren Ex-Chef aus. So habe Trump einen Großteil seiner Arbeit gern im Esszimmer erledigt, fernab des eigentlichen Arbeitszimmers, dem Oval Office. "Er wollte, dass der Resolute Desk möglichst makellos bleibt", sagte Westerhout der BBC zufolge über den berühmten Holzschreibtisch, hinter dem die Präsidenten sitzen.

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Die Anklage in New York wirft Trump vor, er habe seine Chancen auf einen Sieg bei der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an Daniels verbessern wollen. Die Transaktion selbst war zwar nicht illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Michael Cohen habe Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um den eigentlichen Zweck zu verschleiern. In dem Prozess schilderte Daniels vor wenigen Tagen detailliert, wie sie mit Trump Sex hatte. Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte.

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Trump hatte während seiner Amtszeit auf Twitter, inzwischen in X umbenannt, zwischenzeitlich mehr als 80 Millionen Follower:innen und erreichte weltweite Aufmerksamkeit mit seinen Botschaften. Gegen Ende seiner Amtszeit war Trump bei großen Online-Plattformen, darunter auch Twitter, gesperrt worden, nachdem seine Anhänger:innen am 6. Januar 2021 den Sitz des Parlaments in Washington gestürmt hatten.

Vor dem beispiellosen Gewaltausbruch damals hatte Trump seine Anhänger:innen angestachelt mit der haltlosen Behauptung, er sei durch Betrug um den Sieg bei der Präsidentenwahl 2020 gegen Joe Biden gebracht worden. Die Plattformbetreiber befürchteten, dass es neue Gewalt geben könnte, wenn Trump nicht verbannt würde - und blockierten seine Accounts.

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Trump rief daraufhin seine eigene Social-Media-Plattform namens Truth Social ins Leben. Sein Twitter/X-Account wurde 2022 von Unternehmensinhaber Elon Musk wiederhergestellt. Der Account @realDonaldTrump hat dort inzwischen sogar mehr als 87 Follower:innen, obwohl Trump seit seiner Rückkehr nur einen Tweet postete: Am 25. August 2023 einen Mug Shot, also ein Polizeifoto, von sich, das in mit düsterer Miene zeigt. Damals musste er in der berüchtigten Haftanstalt Fulton in Atlanta vorstellig werden - wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 in dem Bundesstaat zu beeinflussen. 

  • Verwendete Quellen:
  • BBC: "Trump's former aide tells how he dictated tweets"
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