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Explosion mit Toten in Damaskus

Angriff auf Botschaft in Syrien? Iran verdächtigt Israel und kündigt "scharfe" Reaktion an

  • Veröffentlicht: 01.04.2024
  • 21:27 Uhr
  • Michael Reimers
01.04.2024, Syrien, Damaskus: Dieses mit einem Mobiltelefon aufgenommene Foto zeigt ein zerstörtes Gebäude auf dem Gelände der iranischen Botschaft in Damaskus.
01.04.2024, Syrien, Damaskus: Dieses mit einem Mobiltelefon aufgenommene Foto zeigt ein zerstörtes Gebäude auf dem Gelände der iranischen Botschaft in Damaskus. © Hummam Sheikh Ali/XinHua/dpa

Bei einer Explosion in Damaskus wurde die iranische Botschaft getroffen. Mehrere Menschen starben, darunter offenbar auch ein General der iranischen Revolutionsgarden. Der Iran macht Israel für den Anschlag verantwortlich und behält sich Vergeltung vor.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag (1. April) soll sich ein mutmaßlich israelischer Luftangriff auf das Gelände der iranischen Botschaft in Syrien ereignet haben.

  • Iranische und syrische Medien berichteten von mehreren Toten.

  • Unter den Opfern soll auch der General der iranischen Revolutionsgarden, Mohammad Resa Sahedi, sein.

Bei einem Luftangriff auf das Gelände der iranischen Botschaft in Syrien ist nach Angaben iranischer Medien und Informationen von Reuters auch ein General der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Unter mehreren bei dem Angriff am Montag (1. April) in der syrischen Hauptstadt Damaskus getöteten Personen sei Mohammad Resa Sahedi, sagte eine Person aus libanesischen Sicherheitskreisen der Nachrichtenagentur Reuters. Sahedi war Brigadegeneral der IRGC-Auslandseinheit und der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge für Einsätze in Syrien und im Libanon verantwortlich.

Iranische und syrische Medien hatten ebenfalls von mehreren Toten berichtet. Iranische Staatsmedien meldeten, Sahedi sei vermutlich das Ziel des Angriffs gewesen. Der Iran machte Israel dafür verantwortlich und erklärte, man behalte sich Vergeltungsschritte vor. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass sieben weitere Mitglieder der Revolutionsgarden getötet worden seien. Unter den Toten war iranischen Medienberichten zufolge auch Sahedis Stellvertreter. Israels Armee sagte auf Anfrage, man kommentiere Berichte in den ausländischen Medien nicht.

Im Video: Explosionen im Iran - tödlichster Anschlag seit Bestehen der islamischen Republik

Iran droht Israel mit "reziproken Handlungen"

Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian erklärte, es handle sich um einen Bruch aller internationaler Vereinbarungen. Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian verurteilte den mutmaßlich israelischen Angriff scharf. Kurz nach der Explosion telefonierte er mit seinem syrischen Kollegen Faisal al-Mikdad. Er erhob zugleich schwere Vorwürfe gegen Israels Regierungschef. "Netanjahu hat wegen der ständigen Niederlagen des israelischen Regimes in Gaza und Verfehlen der ehrgeizigen Ziele der Zionisten das geistige Gleichgewicht vollkommen verloren", sagte der Minister laut einer Mitteilung des iranischen Außenministeriums.

Ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran erklärte, man behalte sich das Recht vor, reziproke Handlungen zu unternehmen. Man werde über die Antwort und die Bestrafung des Aggressors entscheiden. Der iranische Botschafter in Syrien, Hossein Akbari, kündigte eine "scharfe" Reaktion an. Akbari blieb der iranischen Nachrichtenagentur Nournews zufolge unverletzt. Er sprach im iranischen Staatsfernsehen von mindestens fünf Toten infolge eines israelischen Angriffs auf ein Konsulatsgebäude. Staatliche syrische Medien berichteten von mindestens sechs Toten.

Im Video: Tod von Hamas-Anführer in Beirut:Hisbollah kündigt Vergeltung an

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USA verfolgen Berichte über Israels Luftangriffe auf Damaskus

Wie die iranische Nachrichtenagentur Agentur SNN meldete, habe Israel das iranische Konsulat und die Residenz des Botschafters aus der Luft angegriffen. Der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge wurde auf dem Gelände ein Gebäude stark zerstört. Benachbarte Gebäude seien beschädigt worden. Die syrische Flugabwehr habe zudem "feindliche Ziele" abgefangen. Reuters-Reporter in Damaskus sahen, wie Rettungskräfte auf den Trümmern eines Gebäudes auf dem iranischen Botschaftsgelände im Einsatz waren. Sie sahen dort auch den Innenminister und den Außenminister Syriens.

Das US-Präsidialamt erklärte, man verfolge die Berichte über israelische Luftangriffe in Damaskus. Seit dem Angriff der vom Iran unterstützten radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat Israel seine Luftangriffe in Syrien gegen die ebenfalls vom Iran geförderte libanesische Hisbollah-Miliz und das iranische Korps der Revolutionsgarden verstärkt, die beide die Regierung von Präsident Baschar al-Assad protegieren.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
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