BUßgelder für Raser
Blitzer-Einnahmen spülen Millionen in die Städte-Kassen
- Veröffentlicht: 02.12.2022
- 14:45 Uhr
- Anne Funk
70 Blitzer sorgen in Hamburg dafür, dass die Hansestadt in einer Umfrage als mehrfacher "Blitzer-Millionär" abgeschnitten hat. Und auch in zehn weiteren deutschen Städten wurden die Kassen durch die Autofahrer-Schnappschüsse gut gefüllt.
Seit rund einem Jahr müssen Verkehrssünder:innen tiefer in die Tasche greifen und höhere Bußgelder bezahlen. Für viele deutsche Städte bedeutet das zusätzliche Einnahmen, einige wurden sogar zu "Blitzer-Millionären", wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Mindestens elf Städte haben im vergangenen Jahr mehr als eine Million Euro durch Blitzer-Bußgelder eingenommen, 2020 seien es nur zehn gewesen. Das ergab eine Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV).
Mit rund 18,8 Millionen Euro ist Hamburg Spitzenreiter bei den Einnahmen, es folgen Frankfurt am Main mit über sechs Millionen Euro und Chemnitz mit etwa 3,8 Millionen Euro. Ebenfalls Blitzer-Millionäre seien Schwerin, Salzgitter, Ludwigshafen, Nürnberg, Villingen-Schwenningen, Friedrichshafen, Pforzheim und Tübingen.
Einnahmen stiegen deutlich
Nach eigenen Angaben habe die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht die 150 größten Städte Deutschlands befragt. Allerdings hätten nur 45 geantwortet, 29 hätten der Veröffentlichung der Daten zugestimmt. Gefragt wurde nach der Anzahl der aufgestellten Blitzer, der Höhe der Blitzer-Einnahmen und ihrem Verwendungszweck sowie Schätzungen zu den Mehreinnahmen durch den neuen Bußgeldkatalog.
Nach der Erhöhung der Bußgelder im November 2021 seien bei 22 Städten die Einnahmen im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen. Die Summe habe sich insgesamt auf 53 Millionen Euro verdoppelt.
In Hamburg werden die mit Abstand meisten Blitzer betrieben, 70 Geräte sind in der Hansestadt installiert. In Leipzig sind es mit 36 nur etwas mehr als die Hälfte, in Frankfurt am Main sind 34 Blitzer im Einsatz.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa