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Kiew teilt mit

Trümmer untersucht: Russische Raketen auf Ukraine könnten aus Nordkorea stammen

  • Veröffentlicht: 08.05.2024
  • 16:55 Uhr
  • Lara Teichmanis
Im September 2023 trafen sich die beiden Machthaber Kim Jong-un (links) und Wladimir Putin in Russland.
Im September 2023 trafen sich die beiden Machthaber Kim Jong-un (links) und Wladimir Putin in Russland.© AP

Russland soll nach Angaben des obersten Staatsanwalts der Ukraine, Andriy Kostin, nordkoreanische Raketen auf die Ukraine abgefeuert haben. Die Ausfallrate der Waffen sei jedoch hoch.

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Nach einem Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un soll das Regime aus Nordkorea rund 50 Raketen nach Russland geliefert haben. Vermeintliche Trümmerteile dieser Waffen wurden nun in der Ukraine untersucht, um die Bedrohung durch die Zusammenarbeit Moskaus mit Pjöngjang einzuschätzen. 

Inhalt

  • Hohe Ausfallrate nordkoreanischer Waffen
  • Russland weist Vorwürfe zurück
  • Russland bekräftigte Zusammenarbeit mit Pjöngjang
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Hohe Ausfallrate nordkoreanischer Waffen

Ukrainische Staatsanwälte geben an, insgesamt 21 von rund 50 nordkoreanischen ballistischen Raketen untersucht zu haben, die zwischen Ende Dezember und Ende Februar von Russland abgefeuert wurden, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Bei Angriffen auf die Stadt Charkiw seien solche Raketenteile entdeckt und untersucht worden.

Im Video: Kreml-Insider verraten - So gefährlich ist Putins neuer Kriegsplan

Das Büro des obersten Staatsanwalts der Ukraine, Andriy Kostin, teilte außerdem mit, dass die Ausfallrate der nordkoreanischen Waffen insgesamt recht hoch sei.

"Etwa die Hälfte der nordkoreanischen Raketen verlor ihre geplante Flugbahn und explodierte in der Luft; in diesen Fällen wurden die Trümmer nicht geborgen", sagte Kostin.

Etwa die Hälfte der nordkoreanischen Raketen verlor ihre geplante Flugbahn und explodierte in der Luft.

Andriy Kostin, Oberster Staatsanwalt Ukraine

Wie der "Merkur" berichtet, seien durch die nordkoreanischen Raketen mindestens 24 Menschen getötet worden. Die nordkoreanischen Waffen hätten weitere 115 Personen verletzt. Weiter seien Wohn- und Industriegebäude bei den Angriffen Russlands beschädigt worden.

Ukraine, Charkiw
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Laut Bericht könnten die Waffen von mehreren Standorten aus abgeschossen worden sein, unter anderem aus den russischen Regionen Belgorod, Woronesch und Kursk.

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Russland weist Vorwürfe zurück

Das russische Präsidialamt will sich nicht zu westlichen Vorwürfen äußern, dass Russland im Krieg gegen die Ukraine nordkoreanische Raketen einsetzt. Solche Fragen müsse man an das Verteidigungsministerium richten, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Die USA und andere westliche Staaten werfen Nordkorea vor, Waffen an Russland für den Einsatz gegen die Ukraine geliefert zu haben. Sowohl die Regierung in Moskau als auch die Führung in Pjöngjang weisen die Vorwürfe zurück - obwohl sie im vergangenen Jahr einen Ausbau der militärischen Beziehungen vereinbart hatten.

Im Video: Pistorius in den USA - Putin darf mit seinem Angriffskrieg nicht durchkommen

Russland bekräftigte Zusammenarbeit mit Pjöngjang

Dass die beiden autoritär regierten Staaten enger zusammenarbeiten wollen, zeigten gegenseitige Treffen in der jüngsten Vergangenheit. Erst im Januar 2024 besuchte die nordkoreanische Außenministerin Choe Son-hui die russische Föderation.

Auch Machthaber Kim Jong-un reiste im September 2023 in den Fernen Osten Russlands und traf sich dort mit Putin. Im westlichen Ausland wird die Annäherung zwischen Moskau und Pjöngjang mit großem Misstrauen gesehen. Es wird befürchtet, dass Russland dem diktatorisch regierten Land bei dessen Waffenprogrammen helfen könnte.

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Auch auf internationalem Paket profiliert sich Russland als Partner Nordkoreas. Im März 2024 blockierte Russland mit einem Veto im UN-Sicherheitsrat die Verlängerung der Mission eines UN-Expertengremiums. Dieses prüfte seit rund 15 Jahren mögliche Verstöße von Nordkorea gegen internationale Sanktionen. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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