Kampf ums Weiße Haus
Mehrheit der US-Wähler glaubt, dass Trump schuldig ist
- Aktualisiert: 02.05.2024
- 09:26 Uhr
- Kira Born
In einer aktuellen Umfrage geben mehr als 50 Prozent an, dass der Ex-Präsident die ihm vorgeworfenen Vergehen begangen hat. Trotzdem liegt Trump weiterhin vor Amtsinhaber Joe Biden.
Das Wichtigste in Kürze
Laut der Erhebung des "Harvard CAPS-Harris Poll" glauben mehr als die Hälfte der Befragten, dass Donald Trump die ihm vor Gericht vorgeworfenen Straftaten begangen hat.
Trump muss sich aktuell wegen eines Schweigegeldprozesses vor einem New Yorker Gericht verantworten.
Dennoch kann sich der Herausforderer weiter vor Amtsinhaber Joe Biden behaupten.
Donald Trump wird in vier Strafverfahren und mehreren Zivilverfahren angeklagt. Aktuell muss er sich vor einem New Yorker Gericht wegen des Geschäftsbetruges bei der Verbuchung von Schweigegeldzahlungen an die Erotik-Darstellerin Stormy Daniels verantworten. Laut einer aktuellen Erhebung glaubt eine Mehrheit von 55 Prozent, dass der Ex-US-Präsident, die Vergehen, für die er vor Gericht steht, begangen hat. Das ergab eine Befragung der Harvard CAPS-Harris Poll vor wenigen Tagen.
Trotz der schweren Vorwürfe, die gegen den 77-Jährigen erhoben werden und des Umfrage-Ergebnisses liegt Trump in aktuellen Erhebungen rund anderthalb Prozentpunkte vor dem Amtsinhaber Joe Biden. Wie das Datenvergleichsportal Statista am Dienstag (30. April) unter Berufung auf "RealClearPolitics" berichtet, käme Trump derzeit auf 46,6 Prozent der Stimmen, Biden auf 45,2.
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55 Prozent glauben an Trumps Schuldspruch
Donald Trump hat die ihm verworfenen Verbrechen begangen - dieser Meinung sind 55 Prozent der 1.961 zur Wahl befragten registrierten amerikanische Wähler:innen. Monatlich befragt das "Harvard Center for American Political Studies" (CAPS) amerikanische Bürger:innen. In der Umfrage am 24 und 25. April ging es auch um die Strafprozesse, die gegen den ehemaligen Präsidenten laufen. Auf die Frage: "Glauben Sie, dass Donald Trump Verbrechen begangen hat, für die er verurteilt werden sollte?" gaben 84 Prozent der demokratischen Wähler:innen an, dass sie glauben, der 77-Jährige habe die ihm vorgeworfenen Straftaten begangen.
Im Kontrast dazu stimmten Unterstützer:innen der Republikanischen Partei der Aussage nur zu 22 Prozent zu. Auch verneinten 80 Prozent der befragten republikanischen Wähler-Gruppen, "dass Donald Trump eine Gefahr für die Demokratie ist, wenn er zum Präsidenten gewählt wird".
Trump hält Verfahren und Anschuldigungen für eine "Hexenjagd"
Trump selbst bezeichnete die gegen ihn laufenden Verfahren auf seinem Truth Social Account mehrfach als "Hexenjagd".
Auch die Sprecherin der Trump-Kampagne, Karoline Leavitt, sagte, dass der aufgerollte Fall nach hinten losgehen würde. "Während diese Hexenjagd weitergeht, wird Präsident Trumps Unterstützung von Amerikanern jeglicher Herkunft weiter wachsen, während sie Joe Biden und den Demokraten dabei zusehen, wie sie sechs Monate vor der Wahl diesen fingierten Schauprozess inszenieren", sagte sie nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters.
Im Rahmen der Befragung des CAPS wurde den Probant:innen die Frage gestellt, ob "die juristische Verfolgung von Donald Trump fair ist und nichts mit der Politik zu tun hat". 57 Prozent gaben an: " Die Demokraten nutzen das Rechtssystem auf parteiische Weise, um einen politischen Gegner auszuschalten."
Hier zeigte sich wieder eine Diskrepanz zwischen den demokratischen und republikanischen Wähler:innen. 69 Prozent der demokratisch eingestellten Befragten unterstützten die Aussage: "Die Strafverfolgung von Trump ist fair und hat nichts mit Politik zu tun." Anhänger:innen der "Great Old Party" stimmten der Aussage im Rahmen der Studie nur zu 31 Prozent zu.
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Werden Trumps Prozesse seine Erfolgschancen in der Wahl schmälern?
Wenn die "Harvard CAPS-Harris"- Befragung eines zeigt - dann, dass in der repräsentativen Gruppe vor allem die Unterstützer:innen der Republikanischen Partei an die Unschuld ihres Spitzenkandidaten glauben. Ebenso sind sie laut der Befragung mit 74 Prozent mehrheitlich der Meinung, dass die Prozess-Flut Trumps-Wahlkampagne nicht stoppen wird.
Auch Rechts-Expert:innen äußern Zweifel, ob die Verfahren gegen den 77-Jährigen juristisch stichhaltig sind. Laut Greg Germain, Juraprofessor an der Syracuse University in New York, müsste die Staatsanwaltschaft erst noch die illegalen Aktivitäten Trumps nachweisen und müssen zeigen, "welches Gesetz die Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels illegal machen würde", wie der Experte dem Nachrichtenportal "Newsweek" sagte.
Ob die Ergebnisse der Studie sich auf die gesamte US-amerikanische Bevölkerung ableiten lassen, wird der Ausgang der Trump-Prozesse und das Wahlergebnis der Präsidentschaftswahl am 5. November zeigen.
- Verwendete Quellen:
- CAPS: April 2024: "Harvard CAPS-Harris Poll"
- The Hill: "More than half of voters think Trump has committed crimes: Poll" (EN)
- Tagesschau: "Die vielen Prozesse des Ex-US-Präsidenten"
- Statista: "US-Wahl: Umfragewerte von Joe Biden und Donald Trump in den USA von Januar bis April 2024"
- Washington Post: "How Trump has become angrier and more isolated on Truth Social"
- Nachrichtenagentur Reuters
- Newsweek: "Donald Trump's Defense Puts Alvin Bragg on the Back Foot" (EN)