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Mysteriöser Fall eines Milliardärs

Verschwundener Tengelmann-Chef Haub: Behörden wussten anscheinend Bescheid

  • Aktualisiert: 09.12.2023
  • 17:00 Uhr
  • Stefan Kendzia
Karl-Erivan Haub Jahre vor seinem Verschwinden zusammen mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel kurz vor der Bundestagswahl 2009.
Karl-Erivan Haub Jahre vor seinem Verschwinden zusammen mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel kurz vor der Bundestagswahl 2009.© Reuters

Seit 2018 fehlt jede Spur des Milliardärs Karl-Erivan Haub. Der inzwischen für tot erklärte ehemalige Chef des Tengelmann-Konzerns wird seit seinem Verschwinden gesucht. Der Fall wird immer mysteriöser und bekommt laut RTL, NTV und "Stern" jetzt sogar eine spektakuläre Wendung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wendung im Fall des verschollenen Tengelmann-Milliardärs Karl-Erivan Haub.

  • Ein Zeitzeuge behauptet, deutsche Behörden sollen von dubiosen Russland-Verbindungen der Familie Haub gewusst haben.

  • Die deutschen Behörden scheint das mysteriöse Verschwinden angeblich wenig zu interessieren - der Zeuge vermutet dahinter wirtschaftliche und politische Gründe.

7. April 2018 um 9:09 Uhr an der Bergstation Klein Matterhorn in der Schweiz: Genau hier zeichnete die Überwachungskamera die letzten Bilder von Tengelmann-Milliardär Karl-Erivan Haub auf. Seitdem gibt es kein nachgewiesenes Lebenszeichen mehr, sondern nur Spekulationen und Verschwörungstheorien. Jetzt, rund sechs Monate nach den Schlagzeilen um Fotos, die angeblich den inzwischen für tot erklärten Konzernchef gezeigt haben sollen, kommt es wohl zu einer Wendung in diesem Fall.

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Erneut gibt es Zweifel an der Theorie eines Bergunfalls

Mysteriös ist das Verschwinden des Tengelmann-Milliardärs Karl-Erivan Haub 2018 am Klein Matterhorn in der Schweiz seit dem ersten Tag. Jetzt sollen RTL/NTV/Stern als erstem Medium interne Akten der Tengelmann-Unternehmenssicherheit in großem Umfang vorliegen, die erneut Zweifel an der Theorie eines Bergunfalls  aufkommen lassen. Im Gegenteil - ein absichtliches Verschwinden des inzwischen für tot erklärten Konzernchefs wird den Unterlagen zufolge immer wahrscheinlicher.

Äußerst interessant soll dabei eine mögliche Verbindung nach Russland sein. Im Raum steht die Frage, ob Karl-Erivans jüngster Bruder, der heutige Firmenchef Christian Haub, Kenntnisse über die Spuren nach Russland hatte. Sogar von einer möglichen Involvierung des russischen Geheimdienstes ist die Rede. Dafür haben sich internationale Geheimdienste wie der CIA und das FBI interessiert. Nur die deutschen Behörden sollen weitere Ermittlungen unterlassen haben, obwohl diese laut Aussagen eines Zeugen darüber informiert gewesen waren. In einer RTL-Sendung soll sich ein ehemaliger, anonymer Kollege Haubs zu der Angelegenheit geäußert haben: "Die Behörden wussten Bescheid, aber es gab keinen Ansatz, um weiter Ermittlungen zu führen." Es soll wirtschaftliche und politische Gründe gegeben haben, um den Fall nicht weiterzuverfolgen.

Die Behörden wussten Bescheid, aber es gab keinen Ansatz, um weiter Ermittlungen zu führen.

Anonymer Zeitzeuge, und Vertrauter Karl-Erivan Haubs

Bereits vor dem Jahr 2010 sollen interne Tengelmann-Ermittlungen durchgeführt worden sein, bei denen es um Verbindungen einer Person aus dem Umfeld eines der Haub-Brüder zur St. Petersburger Mafia und Wladimir Putin als auch zu kolumbianischen Drogenkartellen ging. Damals, so der Zeuge, habe man sich zur Einschätzung der Bedrohungslage auch an deutsche Behörden wie BKA und BND gewandt, wie "Stern" berichtet. Man habe die Bedrohungslage in den Behörden zwar gesehen, jedoch offenbar nichts unternommen. "Spätestens nach dem Verschwinden von Karl-Erivan hätte man eigentlich diese Ermittlungen aufnehmen müssen", so der Zeuge gegenüber RTL. Weiter: "Dieser Gesamtvorgang soll meiner Einschätzung nach offensichtlich erledigt werden. Sowohl im wirtschaftlichen Sinne, als auch im politischen, um da nicht irgendwelche Ermittlungen fortführen zu müssen. Das ist die einzige Erklärung, die ich dazu habe."

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Somit könnte hinter dem plötzlichen Verschwinden Haubs mehr stecken, als bisher vermutet. Was verheimlicht werden könnte - auch dazu soll sich der Zeuge geäußert haben: "Um gewisse Vorgänge nicht transparent in der Öffentlichkeit darzustellen. Das möchte man nicht unbedingt immer. Da treten ja wirtschaftliche und politische Interessen zusammen, was die deutsch-russischen Verhältnisse betrifft. Was die wirtschaftlichen Interessen betrifft, was die allgemeine politische Lage betrifft. Vielleicht möchte man das nicht." Das TV-Interview, bei dem es um die Verstrickungen der deutschen Sicherheitsbehörden geht, wird auch von Liv von Boetticher, Journalistin bei RTL, NTV und "Stern", auf der Kurznachrichtenplattform X groß angekündigt.

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