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Der große Test-Check

Stiftung Warentest: Alle Infos zur Verbraucherorganisation

  • Aktualisiert: 25.04.2024
  • 15:19 Uhr
  • teleschau
Hinter den Kulissen der Verbraucherorganisation Stiftung Warentest: Wer steckt eigentlich hinter dem bekannten Namen?
Hinter den Kulissen der Verbraucherorganisation Stiftung Warentest: Wer steckt eigentlich hinter dem bekannten Namen?© Stiftung Warentest

Jede:r kennt den Namen, aber was passiert eigentlich bei "Stiftung Warentest"? Wer dahintersteckt und wie die Organisation arbeitet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Stiftung Warentest ist eine unabhängige Organisation, die seit 1964 Produkte und Dienstleistungen in Deutschland testet, um ihre Qualität zu bewerten und zu vergleichen.

  • Sie finanziert sich durch öffentliche Mittel, aber auch durch den Verkauf ihrer Zeitschriften und Online-Inhalte sowie durch Spenden.

  • Die Organisation betont ihre Unabhängigkeit von Regierung und Unternehmen, indem sie keine Tests im Auftrag durchführt und keine Werbung schaltet.

  • Testergebnisse werden objektiv ermittelt: Produkte werden anonym gekauft und von neutralen Laboren untersucht. Eine Bewertung erfolgt nach dem Schulnoten-System, wobei seit 1985 auch Umweltaspekte berücksichtigt werden.

Wer steckt hinter der Stiftung Warentest?

Ein kleingeschriebenes, weißes "t" auf rotem Grund: Das Logo von "Stiftung Warentest" kennt fast jede:r. Laut einer Befragung wissen 96 Prozent der Deutschen von der Tätigkeit der Stiftung. Ihren Ruf als unparteiisch agierende Verbraucherorganisation erarbeitete man sich über Jahrzehnte. Bereits seit 1964 nimmt Stiftung Warentest Produkte und Dienstleistungen in Deutschland unter die Lupe, um deren Qualität zu vergleichen und zu beurteilen. Der Hauptsitz der Verbraucherorganisation liegt in Berlin.

Stiftung Warentest versteht sich neben der Verbraucherzentrale als wichtigstes Organ im Dienste der Interessen von Verbraucher:innen. Auf die Fahnen geschrieben hat sich die Organisation laut eigener Satzung, "die objektiven Nutz- und Gebrauchsmerkmale von Waren und Dienstleistungen" mithilfe von vergleichenden Warentests verschiedener Anbieter zu eruieren.

Dass Stiftung Warentest darum bemüht ist, möglichst unabhängig und objektiv zu bleiben, ist bekannt. Weniger bekannt hingegen ist, dass die bekannte Verbraucherorganisation für ihre Tätigkeit von der Bundesregierung finanziell gefördert wird. Tatsächlich wurde die Stiftung Warentest 1964 von der CDU-geführten Bundesregierung ins Leben gerufen. Stifterin der Verbraucherorganisation ist also die Bundesrepublik Deutschland.

Allein in den Haushaltsjahren 2016 und 2017 wurde das Kapital der privatrechtlichen Stiftung dank öffentlicher Mittel von 75 Millionen auf rund 175 Millionen Euro aufgestockt. Mit anderen Worten: Verbraucher:innen, die von den Ergebnissen der Stiftung Warentest profitieren, finanzieren die Organisation durch ihre Steuergelder aktiv mit.

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Im Clip: Stiftung Warentest testet Fischstäbchen

Wie neutral ist Stiftung Warentest?

"Gut" oder gar "Sehr gut"? Die Testergebnisse von Stiftung Warentest üben auf Konsument:innen eine magische Anziehungskraft aus. Wer will schließlich nicht den besten Fernseher, Trockner oder Kindersitz für sein Geld? Oder zumindest einige Euro sparen, wenn im Vergleich die Modelle auf Platz zwei und drei im Vergleich nur unwesentlich weniger zu bieten haben, dafür aber erheblich günstiger sind?

Aufgrund des guten Rufs der Institution kann sich ein Urteil enorm auf das Kaufverhalten auswirken. Das wissen auch Unternehmen, die Dienstleistungen und Produkte verkaufen wollen. Umso wichtiger ist die Unabhängigkeit der Tests. Denn nicht selten treten Unternehmen an die Verbraucherorganisation mit dem Anliegen heran, Tests im Auftrag durchzuführen. Derlei Auftragstests will und darf die Stiftung Warentest als unabhängige, staatlich unterstützte Organisation allerdings nicht annehmen.

"Unabhängig. Objektiv. Unbestechlich": Mit diesem Slogan wirbt die Stiftung Warentest für sich. Das gilt sowohl für die Unabhängigkeit von staatlichen Mitteln als auch von der Wirtschaft. Deshalb betont die Stiftung Warentest, dass ein Großteil ihrer Einnahmen selbst erwirtschaftet ist. Das gelingt unter anderem durch den Verkauf der Zeitschriften "test" und "Finanztest", deren Gesamtauflage rund 600.000 Exemplare ausmacht. Auch "test"-Jahrbücher sowie Hefte zu bestimmten Sonder- und Schwerpunkt-Themen werden veröffentlicht.

Dazu kommen Online-Publikationen wie Test.de, deren Inhalte größtenteils kostenpflichtig sind. Im Jahr 2017 lag der Umsatz durch Print- und Online-Publikationen der Verbraucherorganisation bei knapp 48 Millionen Euro. Auf Werbung verzichtet Stiftung Warentest dabei sowohl in den Print- als auch den Online-Medien. Auch dies ist eine Strategie, in der Bewertung von Produkten und Dienstleistungen unabhängig zu bleiben.

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Wer arbeitet für die Verbraucher-Organisation?

Für die Durchführung von vergleichenden Tests sind Marktforscher:innen und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen verantwortlich. Vor jeder geplanten Untersuchung von Produkten oder Dienstleistungen wird dieses Vorhaben mit dem internen Kuratorium abgestimmt und in einem Fachbeirat diskutiert. Der Fachbeirat setzt sich zusammen aus externen Verbraucher-Vertretenden, neutralen Sachverständigen sowie der Wirtschaft.

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Wie wird bei Stiftung Warentest getestet?

Die Untersuchungen werden europaweit an externe, neutrale Prüf-Labore vergeben. Die Parameter des Prüfprogramms allerdings werden von Stiftung Warentest vorgegeben. Damit die externen Institute ohne Beeinflussung von den Produktanbietern testen können, bleibt es geheim, welches Labor gerade an welchen Tests arbeitet.

Eine weitere Strategie für Objektivität: Die Produkte, die getestet oder untersucht werden sollen, werden nicht von den betroffenen Firmen zur Verfügung gestellt. Stattdessen werden sie anonym im Handel erworben und getestet. Die Prüfergebnisse werden an Stiftung Warentest übermittelt, wo sie kontrolliert werden. Nach diesem Check ist die Redaktion gefragt. Sie "übersetzt" die technischen Ergebnisse in verständliche Texte und wertvolle Tipps für die Leser:innen. Nicht selten warnt Stiftung Warentest auch die Konsumierenden - etwa vor Schadstoffen oder Schwachstellen.

Du willst wissen, welche Frühstücks-Cerealien für Kinder bei Stiftung Warentest durchgefallen sind und wie gut Kinderzahnpasta laut Stiftung Warentest ist? Wir haben euch die Ergebnisse der Tests zusammengefasst!

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Bedeutung der Bewertungs-Noten

Die Prüfergebnisse werden vergleichbar mit dem Schulnoten-System bewertet. Teilnoten werden für unterschiedliche Produkteigenschaften vergeben. Zudem gibt es eine Gesamtnote, welche die Qualität bescheinigt:

  • 0,5 bis 1,5 = sehr gut
  • 1,6 bis 2,5 = gut
  • 2,6 bis 3,5 = befriedigend
  • 3,6 bis 4,5 = ausreichend
  • 4,6 bis 5,5 = mangelhaft

Die Preisgestaltung der Waren oder Dienstleistungen wird nicht bewertet, wohl aber seit 1985 die Umweltverträglichkeit.

Achtung, Verwechslungsgefahr!

Die Publikation "Öko-Test" klingt zwar wie ein weiteres Produkt der Stiftung Warentest, das den Fokus auf eine Betrachtung der Produktqualität auf ökologische Aspekte legt. Tatsächlich aber stammt "Öko-Test" von einem Mitbewerber - der Öko-Test Verlag GmbH. Hauptaktionär von "Öko-Test" ist die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft, eine Medienbeteiligungsgesellschaft der SPD.

So hat der Öko-Test zum Beispiel Schimmelpilze in Haferflocken entdeckt, Margarine getestet und Putzmittel zum Reinigen von Parkett- und Dielenboden bewertet.

Hersteller schätzen und fürchten Stiftung Warentest

Gute Bewertungen bei Stiftung Warentest werden von den Anbieter:innen gern in Marketing-Maßnahmen in den Vordergrund gestellt. So wird ein positives Abschneiden des Produkts in Werbespots erwähnt oder das Testergebnis auf Verpackungen abgebildet.

Andererseits fürchten Firmen berechtigterweise Umsatzeinbrüche bei schlechten Testergebnissen. Teilweise versuchen die betroffenen Unternehmen sogar, Schadensersatzklagen vor Gericht durchzusetzen.

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