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Wale bekommen ihre Freiheit zurück

Erste Tiere aus "Wal-Gefängnis" in Russland auf dem Weg in Freiheit

  • Veröffentlicht: 21.06.2019
  • 11:36 Uhr
  • dpa
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Das Entsetzen war groß, als die Nachricht von den eingesperrten Walen um die Welt ging. Kremlchef Putin setzte sich ein. Doch lange tat sich nichts. Kommen nun alle Wale frei?

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Die ersten der knapp 100 im Osten Russlands gefangen gehaltenen Wale sind auf dem Weg in die Freiheit. Mehrere Lastwagen transportierten sechs Belugas und zwei Orcas am Freitag in die Stadt Chabarowsk nahe der Grenze zu China, wo sie anschließend auf ein Schiff verladen werden sollten. Das teilte das Forschungsinstitut für Fischerei und Meereskunde der Agentur Interfax zufolge mit. Geplant war, das Wasser in den Containern auszuwechseln. Tierärzte hätten den Zustand der Tiere als "derzeit gut" eingestuft.

Wale werden teils auf der Straße transportiert

Der Transport begann am Donnerstag. "Vor uns liegt eine Menge Arbeit, die noch nie zuvor von jemandem geleistet wurde", teilte das Forschungsinstitut mit. Die Tiere werden den Angaben zufolge bei ihrem insgesamt sechstägigen Transport von 70 Spezialisten begleitet. Den ersten Teil der Strecke legen die Wale auf der Straße zurück. Den Experten zufolge ist das sicherer als ein Transport per Schiff, weil das "Bewegungsrisiko" geringer sei. Die Wale sollen dort ausgesetzt werden, wo sie gefangen wurden.

Die Nachricht von der Freilassung kam während der Fernsehsendung "Direkter Draht", bei der Menschen aus Russland dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Fragen stellen können. Der Kremlchef hatte sich für die Freilassung eingesetzt. Zuletzt war aber unklar, wann die Tiere wieder in die Freiheit zurückkehren können.

Gesundheit der Tiere muss geprüft werden

Nach Angaben des Forschungsinstituts soll der Transport aller Tiere bis Oktober abgeschlossen sein. 9 Orcas und 81 Belugas befänden sich noch in der Anlage. Offen war, ob tatsächlich alle Wale frei kommen. Die Tiere sollten nach früheren Angaben vor dem Transport auf ihre Gesundheit untersucht werden. Erst dann sollte entschieden werden, ob sie die Reise antreten können. Der Fall der eingesperrten Meeressäuger hatte international für Protest gesorgt.

Tierschützer hatten im vergangenen Jahr Alarm geschlagen, weil die Wale in viel zu kleinen Becken in einer Bucht am Japanischen Meer gehalten wurden. Die Aktivisten sprachen von einem "Wal-Gefängnis" und befürchten, die Tiere könnten an chinesische Aquarien verkauft werden. Mittlerweile wurden mehrere Firmen, die die Anlage angemietet haben, zu Geldstrafen verurteilt. Künftig soll auch der Fang von Walen zu nichtwissenschaftlichen Zwecken verboten werden.

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