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Corona-Krise

Ruf nach hartem Lockdown wird lauter

  • Veröffentlicht: 27.03.2021
  • 09:08 Uhr
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© dpa

Die steigenden Infektionszahlen beginnen, die Stimmung abermals zu drehen: Viele machen sich wieder Sorgen und würden die Schutzmaßnahmen lieber verschärfen. Dass einige Länder dennoch lockern wollen, stößt bei Medizinern auf Unverständnis.

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Die dritte Corona-Welle rollt und dennoch schlagen einige Bundesländer einen Öffnungskurs ein - bei medizinischen Experten sorgt das für Entsetzen. Der Präsident der Intensivmediziner-Gesellschaft DGIIN, Christian Karagiannidis, fordert angesichts der stark steigenden Infektionszahlen einen harten Lockdown und sofortigen Stopp aller geplanten Öffnungsschritte. "Die Beschlüsse für Modellprojekte nach Ostern sind völlig unpassend und müssen von Bund und Ländern sofort zurückgenommen werden", sagte Karagiannidis, der auch wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters ist, der "Rheinischen Post" (Samstag).

"Es braucht eine Mischung aus hartem Lockdown, vielen Impfungen und Tests. Nur so lässt sich ein Überlaufen der Intensivstationen noch verhindern", sagte er. Ein solcher Lockdown müsse bundesweit gelten und zwei Wochen dauern. "Ich bitte die Politik, das Krankenhauspersonal nicht im Stich zu lassen." Auch andere Mediziner und Virologen hatten den Öffnungskurs mancher Länder kritisiert.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Es ist ganz klar, dass wir im exponentiellen Wachstum sind und innerhalb von kurzer Zeit Tageszahlen von 30 000, 40 000, 50 000 Infizierten erreichen können." Einige andere Länder ziehen deshalb auch die "Notbremse" und verschärfen Maßnahmen wieder.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Samstagmorgen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 124,9. Damit ist der Wert so hoch wie seit dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Am Freitag hatte das RKI die Inzidenz noch mit 119,1 angegeben, vor zwei Wochen lag sie bei 76,1. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche an und ist eine wichtige Kennzahl zum Pandemieverlauf. Zudem meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI im Laufe des Freitags 20 472 neue Corona-Infektionen. Darüber hinaus wurden innerhalb von 24 Stunden 157 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 16 033 Neuinfektionen und 207 neue Todesfälle verzeichnet.

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