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Abschluss ohne Prüfung

Schleswig-Holstein plant Absage der Schulabschluss-Prüfungen

  • Veröffentlicht: 24.03.2020
  • 15:53 Uhr
  • dpa
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Wegen der Corona-Pandemie sollen in Schleswig-Holstein die Abitur- und andere Schulabschluss-Prüfungen ausfallen. Bildungsministerin Prien will stattdessen Abschlusszeugnisse auf Basis bisheriger Noten vergeben. Das Kabinett entscheidet darüber am Mittwoch.

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Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) plant wegen der Corona-Pandemie eine Absage aller Schulabschluss-Prüfungen einschließlich jener für das Abitur. "In der derzeitigen Situation und der besonderen Herausforderung nicht nur für unser Schulsystem, sondern auch jeden Einzelnen von uns, halte ich diese Entscheidung für geboten", sagte Prien am Dienstag. Sie werde dem Kabinett für die Beratungen am Mittwoch einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorlegen.

"Wir haben in diesem Jahr durch die Ausbreitung des Coronavirus und unsere Maßnahmen dagegen eine außergewöhnliche Situation", sagte Prien. Mitte März wurde der Unterricht an den Schulen im Land eingestellt. Wann und wie der Unterricht wieder aufgenommen werden könne, sei noch nicht absehbar. "Seit zwei Wochen beraten wir uns, wie wir in diesem Jahr faire und gerechte Abschlussprüfungen unter den gegebenen Umständen ermöglichen können." Die Abiturprüfungen müssten direkt nach den Osterferien beginnen. "Dies erscheint derzeit unrealistisch."

Zeugnis auf Basis bisheriger Noten

Die Schüler im Norden sollen nach Priens Plänen zum Ende des Schuljahres stattdessen Abschlusszeugnisse auf Basis bisheriger Noten erhalten. "Ich werde daher in der Kultusministerkonferenz vorschlagen, dass wir keine Abiturprüfungen mehr abnehmen, sondern das Abitur und seine Note anhand der bisher erbrachten Leistungen bewerten", sagte Prien.

Die oppositionelle SPD hat sich bereits gegen einen Ausfall der Prüfungen im nördlichsten Bundesland ausgesprochen. "Auch wenn es im Mai keinen Eurovision Song Contest gibt, muss die Punktevergabe an den Schulen möglich sein", sagte der SPD-Bildungspolitiker Kai Vogel am Dienstag.

Zwei Hamburger Schüler hatten angesichts der Pandemie bereits eine Petition zur bundesweiten Absage der Abitur-Prüfungen gestartet. Die beim Internetportal "change.org" veröffentlichte Petition haben bis Dienstagnachmittag rund 76 000 Unterstützer unterzeichnet.

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